Glutenunverträglichkeit-beim-Hund

Glutenunverträglichkeit beim Hund – so äußert sie sich

In unserer Gesundheitsfibel für Hunde haben wir das Thema rund um Unverträglichkeiten bereits kurz behandelt. In diesem Artikel möchte ich nun allerdings näher auf die Glutenunverträglichkeit eingehen und wie sie sich überhaupt äußert.

Zunächst einmal: Einen Hund gesund zu ernähren bedeutet nicht zwangsläufig, dass du vollkommen auf Getreide verzichten musst.

Bei Hunden ist es wie bei Menschen. Nicht jeder ist glutenintolerant. Mit der Ernährung hat das aber absolut nichts zu tun. Dennoch gilt: Finger weg von Hundefutter mit Getreide! Leider hat es sich im Laufe der letzten Jahre regelrecht eingebürgert, dass immer dann zu solchem Futter geraten wird, wenn der Hund keine Intoleranz gegenüber Gluten aufweist. Mal davon abgesehen, dass eine Fütterung mit dem falschen Futter über kurz oder lang dann doch zu einer Unverträglichkeit führen kann, kann der Hund diese Zutaten gar nicht verdauen.

Der Hund holt sich pflanzliche Nährstoffe durch sein Beutetier

Das ist beim Wolf so und das ist beim Hund so.

Zu den Beutetieren von wildlebenden Hunden zählen ja einige verschiedene kleinere Beutetiere, die sich allesamt pflanzlich ernähren. Im Kreislauf der Natur hat das natürlich einen Sinn, denn so kann der Hund auch pflanzliche Nährstoffe aufnehmen, obwohl seine Verdauung gar nicht darauf ausgelegt ist.

Dementsprechend liegt es auf der Hand, weshalb Hundefutter ohne Getreide so wichtig ist. Alles andere wäre einfach keine artgerechte Ernährung.

Hundefutter mit Getreide – welche Probleme kann es geben?

Getreide im Hundefutter sorgt für Krankheiten und Übergewicht. Unverträglichkeiten sind da nur ein kleiner Teil, aber dazu kommen wir gleich noch im Detail.

Reis, Mais und Kartoffeln sind die beliebtesten Ersatzzutaten für klassisches Getreide. Doch Achtung! Das liefert alles eine Menge Energie. Die Futtermenge muss genau auf deinen Hund abgestimmt sein.

Zu viel Stärke führt zu Durchfall, aber das liegt meist nur bedingt am Getreide im Futter. Die Zusammensetzung ist hier der Teufel im Detail. Hunde könnten bei zu viel Stärke nämlich verstärkt das Enzym Amylase in ihrer Bauchspeicheldrüse bilden. Zwar ist dieses wichtig, um die Stärke aus Nahrungsmitteln zersetzen zu können, die reich an Kohlenhydraten sind, aber bei einer übermäßigen Menge wird es entsprechend problematisch.

Mehr als 60 % Kohlenhydrate im Futter sorgen für Durchfall beim Hund. Ein Wert, den du also immer im Kopf behalten musst – auch beim BARFen!

Wie äußert sich Glutenunverträglichkeit beim Hund?

Wie auch beim Menschen ist es beim Hund das sogenannte Weizenklebereiweiß, das die Tiere mit einer Unverträglichkeit nicht gut vertragen.

Dieser verursacht verschiedene Symptome, da der Darm mit Entzündungserscheinungen reagiert. Daher ist auch davon auszugehen, dass gerade Hunde mit empfindlichen Mägen nach einer Zeit Probleme entwickeln.

Zu Magen- und Darmerkrankungen im weitesten Sinne (u.a. kann das in chronischem Durchfall enden) kommen dann weitere Folgen hinzu, die hierauf aufbauen. Das wären Nährstoffdefizite der unterschiedlichsten Sorte. Es kommt zu Gewichtsverlust, Eisenmangel und dadurch womöglich sogar zu einer Anämie, also einer Blutarmut.

Auch im Fell beginnt sich falsches Futter schnell zu zeigen. Es wird stumpf und glanzlos, fällt womöglich büschelweise aus. Da der Hund theoretisch mit Juckreiz zu kämpfen hat, wird er sich viel kratzen und dadurch dann gereizte oder gar verletzte Hautstellen haben. Allerdings muss man hier betonen, dass das in den meisten Fällen ein Zeichen für eine Allergie ist – oder auch für Parasiten! So oder so, es sind Warnzeichen, denen du sofort nachgehen musst.

Auch die Ohren können Probleme zeigen. So kommt es etwa zu Entzündungen oder zu Hefepilzen.

Warum zeigt sich Glutenunverträglichkeit am ganzen Körper?

Da es in erster Linie den Darm trifft, wirkt sich das vollumfänglich auf den ganzen Körper des Tieres aus. Das Immunsystem wird geschwächt und der Hund wird daraufhin anfällig für viele weitere gesundheitliche Probleme. So kommt es eben auch zu Symptomen, die man im ersten Moment gar nicht hinter einen Unverträglichkeit vermutet. Auf der anderen Seite zeigt uns das natürlich klar, dass man das absolut nicht unterschätzen darf.

Wie kann man einer Glutenunverträglichkeit beim Hund am besten vorbeugen?

Trockenfutter streichst du gleich mal komplett vom Speiseplan deines Lieblings. Warum das für Hunde schädlich ist, erfährst du hier.

Getreidefreies Tierfutter (und zwar ausschließlich Nassfutter!) ist nun deine Wahl. Alternativ kannst du deinen Hund natürlich auch BARFen. Was du dazu alles wissen musst, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Was du unbedingt beachten musst:

  • Du musst deinen Hund möglichst ausgewogen ernähren.
  • Außerdem musst du sein Futter an seine individuellen Bedürfnisse (Alter, Größe, Gewicht, Gesundheit, Geschlecht, Aktivitätslevel) anpassen.
  • Ein Fleischanteil von mindestens 80 % ist ein Muss, alles über 90 % ein großer Bonus.
  • Am verträglichsten sind übrigens Putenfleisch oder Fisch.
  • Wechsel aber gern mal durch, dein Hund wird es lieben!