Echsen-und-Auslauf

Warum du deiner Echse keinesfalls Auslauf geben darfst

Du kennst es wahrscheinlich – die schönen Fotos von Reptilien, die frei in der Wohnung herumlaufen, auf dem Sofa schlafen oder sogar mit im Bett liegen. Viele Halter denken, dass sie ihren Tieren damit wirklich etwas Gutes tun. Schließlich schadet Bewegung Reptilien auch nicht. Du darfst dabei jedoch nicht vergessen, dass bei einem solchen Ausflug wirklich viele Gefahren lauern, die für dein Tier im ersten Moment nicht ersichtlich sind. Ein Chamäleon gehört garantiert nicht ins Bett oder auf das Sofa. Auch eine Echse solltest du nicht einfach ohne Aufsicht frei im Garten herumlaufen lassen.

Wir haben dir alle wichtigen Punkte zu dem Thema Freilauf für Echsen zusammengefasst und möchten dir gerne zeigen, worauf du achten solltest.

Diese Gefahren lauern für deine Echsen

In erster Linie darfst du nicht vergessen, dass das Klima in deiner Wohnung ein anderes ist, wie im Terrarium. Häufig ist es in der Wohnung deutlich kälter. Auch ist die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch, wie es deine Echse braucht. Hinzu kommt, dass deine Echse im Terrarium eine Beleuchtung hat, die du ihr im Freien einfach nicht bieten kannst. Hinzu kommen die Gegenstände in der Wohnung, die umfallen könnten oder eben auch andere Haustiere, die eine Gefahr darstellen.

Wichtig: Reptilien besitzen im Allgemeinen ein schwaches Immunsystem, wenn sie ständig wechselnden Wetterbedingungen ausgesetzt sind. Das bedeutet für dein Tier, dass es häufiger krank wird und sich schnell eine Lungenentzündung entwickeln kann.

Schwankende Temperaturen tun deinem Tier nicht gut

Alle Reptilien sind wechselwarme Tiere. Die Körpertemperatur deines Tieres hängt daher stark von der Umgebung ab. Das bedeutet für dich: Nimmst du dein Reptil aus dem Terrarium sinkt der Stoffwechsel und das ruckartig. Je nachdem, welcher Temperaturunterschied herrscht.

Das Problem ist, dass Reptilien dabei sofort die nächstgelegene Wärmequelle benutzen würden. Es könnte im schlimmsten Fall passieren, dass dein Tier sogar die Herdplatte oder eine zu heiße Lampe aufsucht.

Atemwegserkrankungen bei Echsen durch die Zugluft

Als Mensch fällt es dir wahrscheinlich gar nicht auf, wie viel Zugluft du eigentlich in deiner Wohnung hast. Durch jede Ritze ist es möglich, dass Zugluft in die eigenen vier Wände gelangt. Hast du dabei noch ein Fenster auf, kommt es zu starken Luftströmungen auf dem Boden, die deine Echse dann abbekommt. Viele Reptilien vertragen keine Zugluft, sodass es sehr schnell zu Atemwegserkrankungen kommt.

Übrigens: Reptilien, die Zugluft ausgesetzt sind erkranken häufig an Schnupfen oder schweren Lungenentzündungen. Die Zugluft ist die Hauptursache dieser Erkrankung bei Reptilien.

Lebensnotwendige UV-Bestrahlung von Reptilien

Jedes Reptil hat in seinem Terrarium eine starke Beleuchtung. Diese dient nicht zur Erhöhung der Temperatur, sondern vielmehr für die notwendige UV-Bestrahlung. Du darfst nicht vergessen, dass das UV-Licht für dein Tier lebensnotwendig ist. Leider haben wir in den eigenen vier Wänden kein UV-Licht. Für das Tier selbst kommen einem diese Räume sogar viel dunkler vor.

Damit dein Tier genau das ausgleichen kann bewegt es sich in der Regel immer Richtung Fenster. Leider kann auch das nicht das UV-Licht ersetzen, was dein Tier benötigt.

Keime und andere gefährliche Substanzen

In der eigenen Wohnung lauert es vor Gefahren für dein Reptil. Damit sind nicht nur Einrichtungsgegenstände gemeint, die zu spitz sein können, sondern auch Spalten in Schränken, Rückstände von Reinigungsmitteln oder sogar andere schädliche Substanzen.

Sollte dein Tier einer dieser Substanzen aufnehmen kann es schnell zu einer Schwächung des Immunsystems kommen. Es kann daher schnell passieren, dass Keime und Schadstoffe über die Schleimhäute deines Tieres aufgenommen werden.

Reptilien sind nicht stubenrein

Solltest du dein Tier schon einmal in der Wohnung laufen gelassen haben wirst du wissen, dass Reptilien keinen Bezug zur Hygiene haben und nicht stubenrein sind. Es kann daher schnell passieren, dass die Tiere an allen erdenklichen Stellen Kot und Urin ablassen. Passiert das beispielsweise auf deinem Sofa, kann dieses noch viele Tage danach unangenehm riechen.
Hinzu kommt, dass dein Reptil sogar gefährliche Krankheitserreger in deiner Wohnung verteilen kann. Salmonellen sind beispielsweise für Babys und ältere Menschen sehr gefährlich. Daher solltest du immer, wenn du dein Tier angefasst hast, gründlich deine Hände waschen.

Doch wollen Reptilien eigentlich raus aus ihrem Terrarium?

Es gibt viele Reptilienhalter, die sagen, dass ihre Tiere aus dem Terrarium möchten. Oftmals kratzen sie an der Scheibe oder laufen einfach die ganze Zeit an der Scheibe hin und her. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass sie raus in die weite Welt möchten.

Es gibt viele Ursachen, die ein solches Verhalten zeigen kann. Es können beispielsweise die Außenreize wie ein Fernseher oder ein anderes Haustier sein. Auch ist es möglich das dein Tier sein eigenes Spiegelbild sieht und denkt, dass ihn ein Feind attackieren möchte. Es ist jedoch auch möglich, dass die Haltungsbedingungen deines Tieres nicht korrekt sind. Meistens liegen darin die Hauptursachen. Zurückzuführen ist eine solche Verhaltensweise häufig auf zu niedrige Temperaturen im Terrarium oder sogar auf eine falsche Beleuchtung. Es kann aber auch sein das die Luftfeuchtigkeit im Terrarium nicht stimmt, was du regelmäßig kontrollieren solltest.

Bevor du dein Tier aus dem Terrarium nimmst, solltest du lieber schauen, warum es solche Verhaltensweisen an den Tag legt.