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Meine Katze hat Mundgeruch, was kann ich tun?

Abweichungen von üblichen Verhaltensmustern sind stets ernstzunehmen!

Mundgeruch bei Katzen ist auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen. Neben verschiedenen Krankheitsbildern können Plaque und Zahnfleischentzündungen die unangenehm riechenden Ausdünstungen aus der Maulhöhle forcieren. Ist der Mundgeruch sehr ausgeprägt, sollte die Katze zeitnah bei einem Tierarzt vorstellig werden, um die Ursache zweifelsfrei zu identifizieren. Da Katzen sich selten ihr physisches Unwohlsein anmerken lassen, müssen Katzenhalter achtsam mögliche Verhaltensauffälligkeiten hinterfragen. Plötzliche Abweichungen von gewöhnlichen Verhaltensmustern sind in der Regel als Hinweise auf Schmerzen oder gesundheitliche Probleme bei dem Tier zu verstehen. Schlechter Atem hat häufig harmlose Ursachen wie etwa Zahnstein, der Zahnfleischentzündungen auslösen kann. Durch spezielle Maßnahmen kann der störende Mundgeruch gezielt behandelt bzw. beseitigt werden.

1. Zahnstein

Primär gilt Zahnstein bei Katzen als Auslöser für starken Mundgeruch. Ab einem Lebensalter von durchschnittlich vier Jahren weist ein Großteil der Samtpfoten Zahnstein auf, dessen Ausbildung von einer genetischen Zusammensetzung der Speichelflüssigkeit begünstigt wird. Eine hohe Zahnstein- Konzentration in der Maulhöhle forciert schmerzhafte Entzündungen des Zahnfleisches.

Desinteresse am Futter ist oftmals ein Indikator für Zahnschmerzen, tritt aber auch in Verbindung mit übermäßigen Stresssituationen oder Mandelentzündungen der Katze auf. Verweigert das Tier über mehrere Tage die Nahrungsaufnahme, muss die Katze unmittelbar einem Tierarzt vorgeführt werden. Der Veterinärmediziner führt regelmäßige Zahnsteinentfernungen durch.

2. Feline odontoklastische resorptive Läsion (FORL)

Bei Katzen ist der Zahnwechsel im Alter von 6 bis 7 Monaten abgeschlossen. Adulte Tiere verfügen über 30 Zähne. FORL ist eine schwerwiegende Erkrankung des gesamten Zahnhalteapparates, die mit extremen Ausdünstungen einhergeht. Läsionen führen zu einer Auflösung der Zahnhartsubstanz. Typischerweise befällt das Krankheitsbild zuerst Wurzelbereiche und Zahnhälse, weshalb die Erkrankung lange unerkannt bleibt. Mit Fortschreiten der FORL treten Löcher an den Zähnen in Erscheinung. In der Folge verliert die Katze Zahnkronen und Zähne.

Tierbesitzer berichten bei FORL über eine dauerhafte Störung der Futteraufnahme, die von charakteristischen Schmerzäußerungen begleitet ist. Schmerzlaute während des Fressens, übermäßiges Speicheln, Kopfschiefhaltungen, Zähneknirschen und auffällige Zungenbewegungen sind klassische Anzeichen für FORL. Bei derartigen Merkmalen ist der Besuch bei einem Tierarzt unerlässlich. Für eine effektive Prophylaxe sollte die Maulhöhle des Tieres in einem festen Turnus professionell auf mögliche Auffälligkeiten untersucht werden. Diese Untersuchung sollte im Idealfall in Verbindung mit der jährlichen Schutzimpfung durchgeführt werden.

Eine wertvolle Vorbeugungsmaßnahme ist das tägliche Zähneputzen der Katzen. Halter sollten mit diesem Verfahren bereits im Welpenalter beginnen, um die Zahnpflege als „ Ritual“ in den Tagesrhythmus der Tiere einzubinden. Hierfür ist unbedingt eine Zahnbürste zu benutzen, die explizit für Kleintiere konzipiert ist. Zusätzlich muss die Zahnpasta für Katzen geeignet sein. Produkte für Menschen sind unbedingt zu vermeiden. Zur Vorbereitung sollte das Tier sanft an Berührungen in der Kopf- und Lippenregion gewöhnt werden. Mit Hilfe von Belohnungen verknüpft die Katze den Kontakt mit positiven Assoziationen und ist empfänglich für die Zahnpflege.

3. Gesundheitliche Probleme

Registriert der Katzenhalter in Verbindung mit dem Mundgeruch einen Gewichtsverlust trotz Nahrungsaufnahme bei dem Tier, sind vorwiegend Nieren- und Magenprobleme für den Geruch aus der Maulhöhle verantwortlich. Alternativ rufen Diabetes – Erkrankungen sowie eine Schilddrüsen – Überfunktion Mundgeruch hervor, die zuverlässig über Bluttests nachweisbar sind. Trinkt das Tier ungewöhnlich große Mengen, gilt dies als mutmaßliches Anzeichen für eine beginnende Nierenerkrankung. Diese zeichnen sich bei frühzeitiger Diagnosestellung durch ihre gute Therapierbarkeit aus.

Riecht der Atem der Katze faulig oder latent nach Ammoniak, ist dies ein Indikator für eine mögliche Erkrankung der Nieren. Süßliche Ausdünstungen sind oftmals Merkmale für Diabetes.

4. Parasiten

Realisieren Besitzer neben den penetranten Ausdünstungen vermehrtes Ohrenkratzen und Kopfschütteln bei ihrem Liebling, können in erster Linie Parasiten als Ursache für die Symptome klassifiziert werden. In diesem Kontext ist eine Begutachtung der Exkremente hilfreich, um einen möglichen Wurmbefall zielgerichtet zu erkennen.

5. Schlechtes Futter

Wird das Tier dauerhaft mit einem qualitativ minderwertigem Futterangebot versorgt, beeinflusst die nährstoffarme Ernährung den Atem der Katze negativ. Daher muss eine hochwertige, vitalstoffreiche Ernährung im Fokus der Halter stehen. Eine möglichst natürliche Ernährungsweise ohne Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und viel Zucker, sorgt für eine unmittelbare Verbesserung des Atems. Eine Versorgung mit BARF- Futter, das mit einer artgerechten Rohfütterung gleichzusetzen ist, reduziert nach Angaben von Tiermedizinern die Entwicklung von Zahnstein und Mundgeruch.

Letzte Aktualisierung am 19.09.2021 um 02:26 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API