Bartagame-Gesundheitsfibel

Die große Gesundheitsfibel für deine Bartagame

Anders als andere Haustiere sind Bartagamen von Haus aus robust. Sie werden nur selten krank, sodass du dir keine Sorgen um bestimmte Krankheiten machen musst. Vermeide Haltungsfehler, wie beispielsweise eine falsche Ernährung oder ein falsches Klima im Terrarium. So bleibt deine Bartagame garantiert gesund.

Es kann hin und wieder vorkommen, dass dein Tier trotzdem krank wird. Damit du die Symptome erkennen und deuten kannst und weißt, wie du dich beim Tierarzt verhältst, haben wir dir einen kleinen Ratgeber zusammengestellt.

Nicht selten kommt es bei Bartagamen zu Revierkämpfen. Dabei kann es hin und wieder zu Verletzungen kommen. Die Kontrahenten beißen nicht selten in die Schwanzspitze des Gegners und verursachen schwere und große Hautverletzungen.

Diese Bisse entstehen meistens durch eine fehlerhafte Gruppenhaltung der Tiere. Bissverletzungen entstehen aber auch bei Weibchen, wenn es zu einem missglückten Paarungsversuch kommt.

Sollte deine Bartagame eine Bissverletzung haben ist es wichtig, die Wunden gründlich zu desinfizieren. Eine Salbei-Tinktur ist dafür bestens geeignet. Bei größeren Verletzungen solltest du jedoch einen Tierarzt aufsuchen. Wichtig ist, dass du das verletzte Tier vorerst von den anderen trennst.

Durchfallerkrankungen sind einer der häufigsten bei Bartagamen. Diese erkennst du an dem wässrigen und dünnflüssigen Kot. Es kann vorkommen, dass der Kot breiig bis schleimig ist. Gegenüber einem gesunden Kot wirst du ihn sofort erkennen. Sollte Blut im Kot deiner Tiere sein, musst du sofort zu einem Tierarzt gehen.

Eine Darmentzündung ist die häufigste Ursache für Durchfall bei Bartagamen. Allerdings kann auch eine Nahrungsumstellung oder ein Parasitenbefall dahinter stecken. Sollte deine Bartagame an Durchfall erkrankt sein musst du nicht sofort einen Tierarzt aufsuchen. Am besten trennst du das Tier von den anderen, damit sich die Gruppe nicht ansteckt. Du kannst deiner Bartagame eine Aktivkohle-Suspension verabreichen. Dabei handelt es sich um Aktivkohle, die in Wasser aufgelöst wird. Anschließend kannst du diese Flüssigkeit oral mit einer Einwegspritze verabreichen. Wichtig ist, dass der Vorgang regelmäßig wiederholt wird und sich der Anteil an Kohle immer weiter verringert.

Leidet dein Tier jedoch schon seit mehreren Tagen an Durchfall ist der Besuch bei Tierarzt ratsam.

Wichtiger Hinweis: Wasche deine Hände immer gründlich, wenn du deine Bartagame behandelst. Dadurch kannst du Keimen und Übertragungen von Krankheiten vorbeugen. Zur Sicherheit kannst du auch Einweghandschuhe anziehen.

Neben einer Durchfallerkrankung leiden Bartagamen häufig auch an Erbrechen. Die Gründe für diese Erkrankung können vielseitig sein. Meistens sind Endoparasiten schuld. Doch auch Stress oder eine Gastritis kann bei deiner Bartagame zu Erbrechen führen.

Wichtig ist, dass du bei einer solchen Erkrankung nicht selbst handelst. Ziehe direkt einen Tierarzt zur Rate. Dieser kann deiner Bartagame schließlich helfen und sie mit Medikamenten behandeln.

Es gibt einige Studien, die belegen, dass knapp 85 % der Bartagamen an Endoparasiten leiden. Besonders Jungtiere, die anfälliger für Krankheiten sind, leiden häufig darunter. Gerade in den jungen Lebensjahren der Tiere solltest du darauf achten, ob sich im Kot Eier befinden, sie Durchfall haben oder abmagern.

Grundsätzlich gibt es keine Ursache für Endoparasiten. Schuld sind meistens Würmer. Solltest du den Verdacht haben, dass deine Tiere an Endoparasiten leiden ist es wichtig eine Kotprobe beim Tierarzt abzugeben. Bestätigt sich der Verdacht ist es wichtig, dass du das Tier von dem Rest der Gruppe hältst. Die Übertragung geht schnell, sodass du auch die Hygienemaßnahmen im Terrarium verstärken musst. Am besten behandelst du das Terrarium mit einem Dampfreiniger und kontaminierst alle Einrichtungsgegenstände, damit deine anderen Tiere nicht erkranken.

Ektoparasiten sind Milben, mit dem nicht nur Reptilienhalter ein Problem haben, sondern viele andere Haustierbesitzer. Milben machen sich als rote und weiße Punkte auf der Haut deiner Bartagame bemerkbar. Achte besonders zwischen den Schuppen deiner Tiere auf die Punkte. Du erkennst sie häufig schon auf den ersten Blick. Es kann sogar vorkommen, dass das Verhalten deiner Bartagame auf eine Milbenerkrankung hinweist. Die Tiere baden viel länger oder kratzen sich oft.

Besonders bei neu gekauften Tieren ist es nicht selten, dass sie unter Milben leiden. Wichtig ist, dass du das gesamte Terrarium mit einem ungiftigen Insektizid behandelst und reinigst. Damit sind auch die Einrichtungsgegenstände gemeint. Solltest du den Befall selbst nicht in den Griff bekommen suche sofort einen Tierarzt auf. Milben können auch auf den Menschen übergeben.

Gicht ist eine weit verbreitete Krankheit bei Bartagamen. Hierbei handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich harnsaure Salze in den Gelenken der Tiere absetzen. Eine Gicht Erkrankung macht sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar. Viele Tiere leiden unter einer Lahmheitserscheinung, haben keinen Appetit und sind eher teilnahmslos. Auch knotige Austreibungen an den Gelenken des Tiere sind eine Ursache.

Häufig ist ein Wassermangel des Tieres für die Gicht verantwortlich. Auch wenn deine Bartagame zu viel Eiweiß bekommt kann sie an Gicht erkranken. Um zu prüfen, ob die Stoffwechselerkrankung sich bestätigt ist der Besuch bei einem Tierarzt notwendig. Dieser kann mittels Harnuntersuchung eine Diagnose stellen.

Hautmykosen lassen sich bei den Tieren sehr schnell erkennen. Hierbei handelt es sich um Hautrötungen oder borkige Verdickungen, die wie eine nässende Wunde aussehen.

Diese Erkrankung tritt durch einen Haltungsfehler auf. Entweder ist die Temperatur in deinem Terrarium zu niedrig, die Belüftung zu schlecht oder die Luftfeuchtigkeit deutlich zu hoch.

Bei dieser Erkrankung solltest du einen Arzt aufsuchen. Die Behandlung von Hautmykosen kann sehr langwierig sein.

Anhand von Häutungsresten kannst du sehr gut erkennen, ob deine Bartagame Schwierigkeiten hat. Besonders an den Zehen oder an der Schwanzspitze kann man sehr gut Reste der Häutung erkennen. Wichtig ist, dass du schnell reagierst da es passieren kann, dass die Haut eintrocknet und diese Areale absterben. Durch Baden in lauwarmen Wasser kannst du deiner Bartagame helfen, die restliche Haut zu entfernen. Vorsichtig kannst du die Haut nach dem Einweichen, am besten mit einer Pinzette entfernen und abziehen. Sollte deine Bartagame allerdings öfters Schwierigkeiten haben, suche bitte einen Tierarzt auf.

Die Ursache für Häutungsschwierigkeiten liegt meistens in der zu niedrigen Luftfeuchtigkeit. Es kann aber auch an einem Vitamin A Mangel des Tieres liegen, den du mit einem Arzt absprechen solltest.

Bei einem Vitaminmangel leiden Bartagamen häufig unter hängenden Augenlidern. Dies kannst du daran erkennen, dass das untere Lid herunterhängt. Bisher gibt es jedoch keine genauen Ursachen für diese Erkrankung. Wichtig ist nur, dass du einen Arzt aufsuchst, damit sich das Augenlid deines Tieres nicht entzündet.

Knochenbrüche kommen bei Bartagamen eher selten vor. Meistens erkennst du sie jedoch an den angeschwollenen Gliedmaßen. Manchmal sind diese auch verdreht und werden von deiner Bartagame hinterhergezogen. Wichtig ist, dass du in diesem Fall schnell einen Tierarzt aufsuchst. Die Chancen für eine Heilung stehen dann deutlich höher.

Eine Legenot bei deiner Bartagame lässt sich nur sehr schwer erkennen. Du brauchst schon etwas Fingerspitzengefühl, um genaues herauszufinden. Ein erstes Zeichen dafür ist beispielsweise der überschrittene Eiablagetermin. Das Weibchen beginnt meistens schon mit dem Buddeln, legt ihre Eier jedoch nicht ab und verhält sich anschließend wieder völlig normal.

Besonders wenn ein Mangel von Vitaminen und Kalzium herrscht kann es zu einer Legenot kommen. Solltest du den Verdacht haben, kontaktiere sofort deinen Tierarzt. Machst du das nicht kann es passieren, dass die Eier resorbiert werden und eine Operation notwendig ist.

Leider kommt es häufig zu einer Lungenentzündung bei Bartagamen. Ob dein Tier darunter leidet kannst du sehr gut erkennen. Bartagamen röcheln bei einer Lungenentzündung ständig nach Luft und haben Schaum vor den Nasenlöchern.

Bei dem kleinsten Verdacht auf eine Lungenentzündung solltest du sofort zum Tierarzt. Du hast zwar die Möglichkeit mit Hilfe von Inhalation und Vitaminen zu helfen. Jedoch gibt dir beides keine Garantie.

Lungenentzündungen entstehen immer durch einen klassischen Haltungsfehler. Entweder ist die Luftfeuchtigkeit in deinem Terrarium zu hoch oder die Temperatur zu niedrig. Es kann auch sein, dass der Untergrund viel zu staubig für deine Bartagamen ist. Sollte das Terrarium in Zugluft stehen, kann auch dass ein Grund für eine Lungenentzündung bei deinen Tieren sein.

Das Muskelzittern bei deinen Bartagamen erkennst du sehr schnell. Dein Tier wird weniger aktiv sein und zittert. An den Zehen kannst du diese Erkrankung besonders gut beobachten.

In der Regel entsteht ein Muskelzittern bei Bartagamen durch einen Mangel an Kalzium und Vitamin B und D. Du solltest deinen Tieren daher regelmäßig Vitamine zufüttern, um einem Mangel und anderen Krankheiten vorzubeugen. Gehe auch zu einem Tierarzt und lass dich beraten, damit er deiner Bartagame helfen kann.

Bei der Nekrose handelt es sich um absterbendes Gewebe, welches oft durch Hautverletzungen oder Häutungsprobleme entsteht. Auch Pilze. Oder Stoffwechselerkrankungen können ein Grund dafür sein. Oftmals beginnt eine solche Erkrankung mit der Unlust zu Klettern und endet meistens mit dunkel gefärbten Zehen. Durch eine massive Durchblutungsstörungen können diese absterben.

Es hilft meistens schon, wenn du deiner Bartagame ein warmes Bad machst, um die Durchblutung wieder anzuregen. Leider kommt es nicht selten zu Amputationen durch den Tierarzt, wenn die Nekrose schon weit fortgeschritten ist.

Beide Begriffe beschreiben eine Erkrankung des Stoffwechsels. Häufig tritt diese Erkrankung bei Jungtieren auf und wird als Rachitis bezeichnet. Bei erwachsenen Tieren nennt man diese Erkrankung Osteomalazie. Ursachen für die Stoffwechselerkrankung ist ein Vitamin D Mangel des Tieres. Es ist nicht selten, dass erste Fehlbildungen auftreten und sich der Krankheitsprozess verschlechtert. Die Zugabe von Vitamin D und Kalzium ist wichtig, um die Erkrankung einzudämmen.

Hautverletzungen in Form von Verbrennung treten bei Bartagamen häufiger auf. Aufgrund von falschen Strahlern oder Heizsystemen kann es passieren, dass sich deine Tiere Verbrennungen zuziehen. Am Bauch und auf dem Rücken treten die Verbrennungen häufiger auf.

Du kannst leichte Verbrennungen mit einer Wundsalbe behandeln. Bei besonders schweren Verbrennungen solltest du allerdings deinen Tierarzt aufsuchen. Verbinde die Stelle am besten mit einer feuchten Binde, um deinem Tier einen angenehmeren Transport zu ermöglichen.

Erbrechen und Durchfall können einer der Symptome sein, die bei Vergiftungen auftreten. Atembeschwerden und Krämpfe kommen häufig dazu. Giftige Pflanzen im Terrarium oder Nahrung, die mit Chemikalien versehen ist, sind die häufigsten Gründe für Vergiftungen. Leider kannst du selbst nichts gegen die Vergiftung tun. Kontaktiere am besten sofort deinen Tierarzt, damit er die weiteren Schritte einleiten kann.

Verstopfungen können bei deiner Bartagame für starke Schmerzen sorgen. Die Ursachen sind sehr vielfältig. Stress, Wassermangel oder ein verschluckter Fremdkörper sind meistens der Grund für eine schwere Verstopfung.

Du kannst mit einem kleinen Trick versuchen, diese selbst zu behandeln. Bade deine Bartagame in lauwarmen Wasser. Häufig löst sich der Kot bereits von allein. Sollte dies nicht funktionieren stelle dich bei deinem Arzt des Vertrauens vor.

Gerade bei Reptilien-Einsteigern ist es oftmals der Fall, dass es bei den Bartagamen zu überlangen Krallen kommen kann. Dies erkennst du, wie man anhand des Namens vermuten lässt, relativ schnell. Vor allem auch dann, wenn deine Tiere keine Lust mehr haben zu klettern. Ursache dafür ist, dass die Tiere ihre Krallen nicht abnutzen. Achte daher darauf, dass du im Terrarium verschiedene Klettermöglichkeiten anbietest, die rau genug sind. Du kannst die Krallen deiner Tiere auch vorsichtig mit einer Krallenschere kürzen. Achte allerdings auf die Blutgefäße. Am besten lässt du dies von einem Tierarzt machen, um Fehler und Verletzungen zu vermeiden.

Schnellcheck: Erkennen, ob die Bartagame krank ist

Es ist sinnvoll jeden Monat zu kontrollieren, ob es deiner Bartagame gut geht und sie gesund ist. Solltest du deine Tiere aus der Hand füttern, kannst du bereits einen ersten Blick auf deine Bartagamen werfen. Kranke Bartagamen verändern meistens ihre Aktivität und ihre Motorik. Das äußere Erscheinungsbild ist komplett anders. Häufig legen sie sich flach auf den Boden oder verkriechen sich in eine Ecke im Terrarium.

Achte regelmäßig auf die folgenden Punkte

  • Hat deine Bartagame einen flachen, nicht aufgeblähten Bauch?
  • Bewegt sie sich normal oder bestehen Koordinationsprobleme?
  • Ist die Färbung des Tieres weiterhin hell?
  • Sehen die Augen gesund aus?
  • Frisst deine Bartagame regelmäßig und gut?
  • Ist dein Tier gut genährt?

Aufgrund dessen, dass Bartagamen eine robuste Gesundheit haben, wird es dir sofort auffallen, wenn es mit deinem Tier nicht gut geht. Beobachte dein Tier regelmäßig, damit du eventuelle Erkrankungen vermeiden kannst.

Die wichtigsten Anzeichen einer Krankheit

Es gibt einige konkrete Anzeichen, die daraufhin weisen, dass es deiner Bartagame nicht gut geht. Je mehr dir auffällt, umso wichtiger ist es, dass du bei einer Erkrankung einen Tierarzt aufsuchst. Anhand der folgenden Anzeichen solltest du handeln:

  • Dicker, aufgeblähter Bauch
  • Koordinationsprobleme
  • Eingefallene Augen
  • Verweigerung von Futter
  • Offenes Maul (meistens mit pfeifendem Geräusch)
  • Gelber Zahnbelag und dicke Lippen
  • Krumme Wirbelsäule
  • Stinkender Kot
  • Abgemagerten Körper

Sollte sich deine Bartagame flach auf den Boden legen oder im Terrarium verstecken beobachte dein Tier genau. Dieses Verhalten legen Bartagamen auch dann an den Tag, wenn sie in die baldige Winterruhe kehren. Sollte dies nicht der Fall sein, musst du sofort handeln. Suche am besten sofort einen Tierarzt auf.

Erste Hilfe bei Bartagamen – das kann man tun

Bei vielen Haustieren kannst du mit Hausmitteln oder sofortigem Handeln für Abhilfe der Symptome sorgen. Bei deiner Bartagame ist das jedoch nicht so einfach. Sollten deine Tiere Symptome zeigen, ist die Erkrankung bereits weit fortgeschritten. Bartagamen sind dafür bekannt, dass sie erst sehr spät zeigen, dass es ihnen nicht gut geht. Sie wollen schließlich keine Fressfeinde anlocken.

Viele Krankheiten führen in den frühen Stadien nicht einmal zu sichtbaren oder erkennbaren Symptomen. Nur aufmerksame Beobachter würden die Erkrankung erkennen.
Außerdem werden die meisten Krankheiten, etwa 90 % allein durch den Reptilien-Halter aufgrund von suboptimalen Haltungsbedingungen verursacht. Eine artgerechte Haltung ist bei deinen Bartagamen daher sehr wichtig.

Treten bei deinem Tier Symptome auf suche am besten sofort einen Tierarzt auf. Dieser kann dir und deiner Bartagame sofort helfen und gegebenenfalls Medikamente verabreichen.

Ein Tierarztbesuch ist im Ernstfall unumgänglich

Sollte deine Bartagame abmagern oder sich in der Farbe verändern suche bitte sofort einen Tierarzt auf. Die kleinsten Anzeichen können bereits helfen, dass es deinem Tier bald besser geht und sich der Zustand nicht verschlechtert.

Zoonose: Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr zwischen Bartagamen und Mensch?

Ähnlich wie bei Farbratten oder beispielsweise Schildkröten ist die Ansteckung hoch. Salmonellen, Kuhpocken und Bandwürmer sind gefährliche Krankheiten, die von Bartagame auf Mensch übertragen werden können. Solltest du Kinder im Haus haben wird es empfohlen, allgemein auf diese Tiere zu verzichten.