Gecko-Leitfaden

Dein Leitfaden für die artgerechte Haltung von Geckos

Geckos sind nicht nur sehr beeindruckende Tiere, sondern werden heute immer mehr in privaten Haushalten gehalten. Aufgrund ihrer besonderen Vielfalt gibt es sehr viel zu beobachten. Eine artgerechte Haltung ist sehr wichtig, sodass du dich in Vorfeld informieren solltest, was deine ausgewählte Gecko Art benötigt.

In der Regel sind Geckos eher unkomplizierte Tiere, die du als Terrarien-Anfänger sehr gut halten kannst. Ausreichend Platz und regelmäßiges Futter gehören zu einer guten Pflege deiner Tiere dazu. Allerdings sind Geckos keineswegs Kuschel- oder Schmusetiere. Mit der Zeit werden sie zwar handzahm, eignet sich jedoch eher zum Beobachten.

Was kosten Geckos eigentlich?

Die Kosten für deine Geckos lassen sich nicht eindeutig bestimmen. Es kommt dabei immer auf die Größe der Tiere und auch die entsprechende Art an. Je nachdem für welchen Gecko du dich entscheidest kann es sein, dass das Tier bereits zwischen 30 und 100 Euro kostet.

Neben den Kosten für das Tier selbst kommen jedoch weitere auf dich zu. Die Anschaffungskosten für ein artgerechtes Terrarium sind nicht gerade günstig. Für die gesamte Inneneinrichtung, inklusive Beleuchtung und alles was du brauchst musst du nochmal mit knapp 500 Euro rechnen. Nach oben hin sind keinerlei Grenzen gesetzt, da du dir immer wieder etwas noch Besseres und Größeres kaufen kannst.

Nach den Anschaffungskosten für Tier und Unterkunft gehören auch die weiteren, regelmäßigen Kosten für dein Tier dazu. Diese fallen eher gering aus, wobei du auch die laufenden Kosten nicht unterschätzen solltest. Futter, Strom und eventuelle Tierarztkosten belaufen sich häufig zwischen 20 und 50 Euro monatlich pro Tier.

Sollte man Geckos einzeln oder als Paar halten?

Bevor du dir deine Haustiere kaufst solltest du dir überlegen, ob du mehrere oder ein einzelnen Gecko halten kannst. Diese Frage ist leider nicht so einfach zu beantworten, da es immer auf die jeweilige Gecko Art ankommt. Grundsätzlich sollte ein Gecko nicht allein leben, sodass die Vergesellschaftung meistens sinnvoll ist.

Die Paar- oder Gruppenhaltung eines Geckos setzt immer voraus, dass du ausreichend Platz und demnach auch ein sehr großes Terrarium hast. Achte jedoch immer darauf, dass du keine zwei Männchen zusammenhältst. Es kann schließlich passieren, dass es zu aggressivem Verhalten oder Revierkämpfen kommt. Solltest du jedoch zwei Männchen besitzen ist es umso wichtiger, dass du beiden ausreichend Rückzugsorte in deinem Terrarium anbieten kannst. Auch während der Paarungszeit kann es passieren, dass die Männchen deutlich aggressiver sind als sonst. Am besten hältst du ein Männchen und zwei Weibchen zusammen.

Die richtige Größe des Terrariums

Je nach Größe deiner Tiere solltest du auf ein passendes Terrarium achten. Das Terrarium ist nicht nur abhängig von der Gecko Art, die du halten möchtest, sondern auch wie groß die Gruppe ist, die du halten wirst. Das Tierschutzgesetz gibt bereits vor, wie groß das Terrarium für Geckos im Minimum sein soll.

Allgemein kannst du dich daher an folgende Richtlinien halten: Bei einer Größe des Tieres zwischen 10 und 15 cm solltest du von einer Grundfläche von mindestens 0,3 m² und einer Höhe von etwa 0,4 m ausgehen. Jedes weitere Tier braucht einen Platz von 0,1 m².

Bei Erwachsenen Tieren ist es jedoch etwas anders. Die Geckos sind meistens deutlich größer und benötigen daher auch mehr Platz. Erwachsene Tiere sollten eine Grundfläche von 0,5 m² zur Verfügung gestellt bekommen. Die Höhe von 0,4 m ist ausreichend.

Achte daher darauf, dass das Terrarium für deine Geckos groß genug ist. Solltest du mehr Platz haben kannst du ihnen auch mehr Platz bieten. Je größer, desto besser.

Die richtige Beleuchtung

Die Beleuchtung ist ein wichtiger Punkt bei der Einrichtung deines Terrariums. Eine schlechte oder unkorrekte Beleuchtung kann sich schließlich negativ auf das Leben deiner Geckos auswirken. Diese übernimmt schließlich sehr wichtige Aufgaben. Die Beleuchtung sorgt nicht nur für Wärme und Helligkeit für deine Tiere, sondern übermittelt gleichzeitig die lebenswichtigen UVA- und UVA-Strahlen. Diese sind dazu da, den Stoffwechsel deiner Geckos anzuregen und die Jahreszeitensimulation zu verdeutlichen.

Achte bei der Einrichtung deines Terrariums darauf, dass du einen bestimmten Anteil UV-Licht für deine Tiere bieten kannst. Wie viel das sein soll ist abhängiger von der jeweiligen Art des Geckos. Auch die Lichtintensität hängt vom Terrarium selbst, dem Lebensraum der Geckos und der Art ab. In der Regel dürfen Halogenstrahler mit einer Leistung von 60 Watt und Leuchtstoffröhren mit einer Leistung von 8 Watt nicht fehlen.

Außerdem kommt es darauf an, ob dein Gecko nachtaktiv ist oder nicht. Du kannst die Beleuchtungszeit schließlich variieren. In der Regel läuft die Beleuchtung für das Terrarium rund 12 Stunden am Tag.

Der richtige Bodengrund

Die Inneneinrichtung ist genauso wichtig, wie das Terrarium selbst. Mit einer guten und artgerechten Einrichtung kannst du schließlich den Lebensraum deiner Tiere naturgetreu nachstellen. Dabei solltest du ebenfalls darauf achten, dass du den Lebensraum an die entsprechende Gecko Art anpassen musst. Sollte es sich bei deinen Tieren um Wüstenklima handeln, solltest du Terrarien-Sand als Bodengrund wählen. Im Fachhandel oder auf Terraristik Börsen findest du Terrarien Sand in den unterschiedlichsten Farben und Varianten.

Eine Mischung aus Sand und Lehm ist bei den meisten Gecko Arten die beste Wahl. Du kannst den Bodengrund etwa 5 bis 10 cm hoch in das Terrarium füllen. Geckos sind leidenschaftliche Buddler und brauchen etwas höheren Bodengrund.

Die richtige Bepflanzung

In der Regel gibt es im Wüstenbereich nicht viele Pflanzen. Trotzdem machen sie im Terrarium etwas her und sehen dazu auch noch schön aus. Für die Bepflanzung in einem Gecko Terrarium eignen sich Tillandsien am besten. Diese kommen dem natürlichen Lebensraum vieler Geckos am nächsten. Bogenhanf ist auch eine gute Möglichkeit, da es sich dabei um eine besonders widerstandsfähige Pflanze handelt.

Höhlen und Versteckmöglichkeiten

Gerade wenn du mehrere Geckos zusammenhalten möchtest solltest du ihnen viele Höhlen und Versteckmöglichkeiten anbieten. Geckos verstecken sich den Tag über sehr gerne. Stein-Aufbauten, Wurzeln oder sogar Korkrinden und Blumentöpfe sind ideal geeignet, um den Tieren einige Versteckmöglichkeiten anbieten zu können.

Klettermöglichkeiten

Nicht zu vergessen sind Klettermöglichkeiten für deine Geckos. Je nach Art kannst du bereits eine passende Rückwand dazu auswählen, an der die Tiere hochklettern können. Doch auch raue, dicke Äste, flache Steine oder Plateaus an der Rückwand sind eine gute Klettermöglichkeit. Lasse bei der Gestaltung deiner eigenen Kreativität freien Lauf. Wenn du kreativ genug bist kannst du die Rückwand für deine Geckos selbst bauen. Anleitungen dazu gibt es überall.

Trinkschale oder Wassernapf

Wichtig ist eine kleine Trinkschale oder ein Wassernapf. Dieser sollte jedoch nicht die Größe des Tieres überschreiten. Geckos trinken nicht, wie beispielsweise Chamäleons einfach von Blättern oder Ästen. Sie trinken aus kleinen Schalen, sodass du diese deinen Tieren anbieten solltest.

Luftfeuchtigkeit und Temperatur – was ist bei Geckos wichtig?

Weitere zwei sehr wichtige und relevante Aspekte ist die Luftfeuchtigkeit und Temperatur in deinem Terrarium. Am besten baust du, je nach Gecko Art gleich mehrere Temperaturzonen ein, damit deine Tiere selbst entscheiden können, welche Bereiche sie bevorzugen.

Am besten besorgst du dir ein Thermo- und Hygrometer. Diese gibt es bereits in den unterschiedlichsten Varianten. Gerade als Anfänger kannst du damit eine deutlich bessere Kontrolle über Temperatur und Luftfeuchtigkeit erhalten.

In der Regel reichen deinen Geckos 25 bis 30 Grad am Tage aus. Du kannst aber auch einen kleinen Bereich mit rund 45 Grad ausstrahlen, der als Sonnenplatz dienst. In der Nacht kann die Temperatur auf 20 bis 24 Grad fallen.

Bei der Luftfeuchtigkeit solltest du tagsüber zwischen 30 und 40 Prozent halten und in der Nacht auf 50 bis 70 Prozent steigen.

Erkundige dich jedoch vorher, welche Werte du bei deiner gewünschten Gecko Art benötigst. Es kann dabei einige Unterschiede geben, die jedoch minimal sind. Die oben genannten Angaben sind allgemein gehalten.

Müssen Geckos in die Winterruhe?

Nicht jeder Gecko braucht Winterruhe. Es gibt viele Arten, die du jedoch über fast zwei Monate in Winterruhe schicken kannst. Leicht wird dies nicht, da es dabei sehr wichtig ist, die richtige Temperatur zu regeln. Während der Winterruhe darf diese nicht unter 12 Grad fallen.

Außerdem musst du auf die folgenden Punkte achten:

  • Tagsüber muss die Temperatur zwischen 12 und 15 Grad sein
  • In der Nacht sollten sie bei 15 bis 18 Grad liegen
  • Die Dauer der Beleuchtung sollte sich auf 6 Stunden täglich belaufen

Du solltest deinen Gecko auch nicht einfach in Winterruhe schicken. Du muss dein Tier schon langsam darauf vorbereiten.
Ab September kannst du damit beginnen, eine Kotprobe bei deinem Tierarzt abzugeben. Lasse diese untersuchen und schau, ob dein Gecko eventuell Parasiten hat. Sollte der Befund positiv sein hast du noch ausreichend Zeit, um deinen Gecko zu pflegen und darauf zu achten, dass er gesund wird. Entsprechende Behandlungsmaßnahmen sind ebenfalls noch möglich.

Ende September kannst du dann damit beginnen, deine Tiere langsam in die Winterruhe zu schicken. Beginne damit die Beleuchtungsdauer pro Woche immer um 90 Minuten zu reduzieren. Bis Mitte November solltest du in etwa 6 Stunden an Dauer verloren haben. Nach und nach darfst du auch damit beginnen, die Grundtemperatur in deinem Terrarium zu senken.

Vergiss nicht, dass nicht alle Geckos Winterruhe halten. Kranke oder auch trächtige Tiere dürfen nicht einmal in die Winterruhe. Außerdem solltest du am Schwanz des Tieres kontrollieren, ob dieser ausreichend Fettreserven hat, um in die Winterruhe gehen zu können. Von diesen Reserven leben die Tiere schließlich im Winter.

Letzte Aktualisierung am 19.09.2021 um 02:26 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API