Madagaskargecko

Dein Leitfaden für die artgerechte Haltung von Madagaskargeckos

Der Madagaskargecko, lateinisch Phelsuma madagascariensis strahlt allein wegen seiner wunderschönen, grünen Farbe. Je nach Unterart kann dieser Gecko bis zu 30 cm groß werden. Taggeckos dieser Art sind jedoch nicht zum anfassen gedacht. Diese Tiere sind, wie der Name schon vermuten lässt, in Madagaskar beheimatet und leben dort als Kulturfolger des Menschen. Man sieht sie dort häufig an Hüttenwänden, auf Dächern oder sogar in ganzen Bananenplantagen. Eine Besonderheit bei diesen Geckos ist, dass sie Tagaktiv sind und zu den wechselwarmen Tieren gehören. Das bedeutet, dass deine Geckos genau dann auf Beutefang gehen, sobald sie ihre sogenannte Betriebstemperatur erreicht haben.

Insgesamt gibt es vier Unterarten der Madagasgartaggeckos. Diese unterscheiden sich vor allem in der Haltung und der Größe der Terrarien. Je nachdem für welche Unterart du dich entscheidest, solltest du auf die artgerechte Haltung achten.

Die 3 wichtigsten Informationen rund um den Madagasgartaggecko

  • Der Madagasgartaggecko ist eine Reptilienart, die heute gerne bei Einsteigern oder Terrarien-Neulingen beliebt ist. Diese Geckos bereiten dir viel Freude, da sie wunderschön sind und du sie tagsüber sehr gut bei ihrer Jagd beobachten kannst.
  • Diese Geckos haben ein sehr gutes Sehvermögen, was für ihre Beutejagd natürlich von Vorteil ist. Sie können sogar verschiedene Duftstoffe wahrnehmen und dadurch einzelne Nahrungsquellen aufspüren.
  • Der Taggecko kann bis zu 20 Jahre alt werden. Bei einer artgerechten Haltung hast du sehr lange etwas von deinem Haustier.

Wie teuer sind Madagaskartaggeckos?

In der Regel sind diese Geckos nicht besonders teuer. Schließlich gibt es sie nicht in vielen Farbvarianten oder Arten, wie es bei einigen anderen Reptilien der Fall ist. Einen Gecko dieser Art kannst du bereits zwischen 25 und 40 Euro kaufen. Das teuerste ist das Terrarium, welches bei 100 bis 150 Euro liegt. Hinzu kommt die Ausstattung, bei der es keine Grenzen gibt, da du das Terrarium nach Wunsch, natürlich artgerecht einrichten kannst.

Was du alles benötigst, wie groß das Terrarium sein soll und wie du deinem Madagaskartaggecko einen artgerechten Lebensraum schaffst, erklären wir dir ebenfalls in diesem Artikel.

Das Aussehen dieser Reptilienart

Beliebt ist der Madagaskartaggecko besonders durch die grasgrüne Farbe und den roten Streifen auf dem Rücken. Bis zu 30 cm können die Tiere groß werden. Die großen Kulleraugen beeindrucken viele Terrarien Liebhaber ebenfalls. Diese Geckos haben allerdings kein schließbares Augenlid. Sie schlafen daher immer mit offenen Augen. Die Bauchseite der Geckos ist weiß. Die Füße und Finger des Tieres sind glatt, so wie der Rest des Körpers, sodass diese Geckos die Fähigkeit besitzen, sich einfach an den Scheiben hoch zu bewegen oder eher gesagt zu kleben.

Kann ich mehrere Taggeckos zusammenhalten?

Generell solltest du deinen Gecko nie allein halten. In Gesellschaft geht es den Tieren deutlich besser und auch du hast viel mehr zu beobachten. Vergiss allerdings nicht, dass Geckos keine klassischen Haustiere sind, wie beispielsweise ein Kaninchen oder ein Hund. Sie gehören mehr oder weniger zu den exotischen Tieren. Rumtragen oder Streicheln ist nicht möglich. Du kannst sie vielmehr beobachten und ihre Lebensweise erkunden.

Es ist jederzeit möglich, dass du zwei oder sogar mehr als zwei Männchen zusammenhalten kannst. Wichtig dabei ist jedoch, dass ausreichend Ausweichmöglichkeiten bestehen. Männliche Tiere neigen immer zu einem eher aggressiven Verhalten. Daher ist es wichtig, dass du ihnen in diesem Falle verschiedene Ausweichmöglichkeiten bietest, sodass die männlichen Tiere Abstand untereinander halten können.

Solltest du mit dem Gedanken spielen dir ein Pärchen zu kaufen, solltest du dir das gut überlegen. Besonders in der Paarungszeit werden die weiblichen Tiere sehr oft von den männlichen bedrängt. Die Weibchen fühlen sich genau dann sehr gestresst. Allerdings hast du die Möglichkeit, ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammenzuhalten. Achte dabei ebenfalls auf ein ausreichend großes Terrarium.

Wo kaufst du deinen Taggecko am besten?

Du kannst deinen Madagaskartaggecko entweder in einem gut ausgestatteten Zoofachgeschäft, in einem Reptilien-Fachhandel oder auf Reptilien Börsen und Messen kaufen. Manche Firmen bieten sogar einen spezialisierten Versand der Tiere an, worauf du jedoch nicht zurückgreifen solltest. Schaue dir deine Geckos vor dem Kauf lieber in Ruhe an, damit du dir ein Bild des Tieres und seiner Gesundheit machen kannst. Du kannst dir wahrscheinlich vorstellen, dass der Versand in einer kleinen Box für dein Tier Stress bedeutet.

Die richtigen Vorbereitungen vor dem Einzug deiner Geckos

Bevor deine Madagaskargeckos bei dir einziehen solltest du alle weiteren Vorbereitungen für eine artgerechte Haltung gemacht haben. Dabei ist es nicht nur wichtig, dass du das Terrarium kaufst, sondern auch das komplette Zubehör. Am besten lässt du das Terrarium eine gewisse Zeit einlaufen, damit du die korrekte Temperatur innen hast.
Für eine artgerechte Haltung solltest du dich an die gesetzlichen Richtlinien halten. Größer darf das Terrarium jederzeit sein, damit du deinen Tieren noch mehr Freiraum gewährst.

Die richtige Größe für dein Gecko Terrarium

Das Terrarium ist das wichtigste Ausstattungsstück für eine artgerechte Haltung deiner Madagaskargeckos. Man sagt, dass eine Größe von mindestens 90 x 90 x 120 cm notwendig ist. Umso größer dein Becken ist, umso besser ist es für deine Tiere. Ein zu groß gibt es dabei garantiert nicht.

Die Höhe ist entscheidend, weil die Geckos sehr gerne klettern. Damit du ihr Bedürfnis befriedigen kannst, solltest du auf die Mindesthöhe achten.

Beleuchtung und Wärme für deine Tiere

Tagsüber solltest du in deinem Terrarium zwischen 25 und 30 Grad haben. In der Nacht darf es sich auf 18 bis 23 Grad herunterkühlen. Richte für deine Geckos Sonnenplätze ein, an denen du eine Temperatur von 35 Grad erreichst. Wie in den tropischen Regionen üblich solltest du für knapp 12 Sonnenstunden sorgen. Dies ist auch die tägliche Beleuchtungsdauer für deine Geckos, zumindest im Winter. Im Sommer kannst du gerne auch 14 Stunde beleuchten.

Bei der Beleuchtung solltest du auf insgesamt drei Dinge achten. Auf die Helligkeit, auf die Wärme und auf UV. Die Grundbeleuchtung sollte dabei hell genug sein. Am besten eignen sich dafür T5 Röhren. Diese haben gegenüber den T8 Röhren eine bessere Farbtemperatur. Diese sollte zwischen 4000 und 6000 Kelvin liegen.

Neben der Grundbeleuchtung ist das UV-Licht sehr wichtig. UV-A beispielsweise regt den Appetit deiner Tiere an und sorgt dadurch für deutlich schönere Farben. Dies bringt nicht nur dir einen Vorteil, sondern auch deinen Geckos, da sie durch das UV-A Licht mehr Paarungslust haben. Das UV-B Licht hingegen sorgt für mehr Vitamin D3. Achte jedoch darauf, dass du diese Lampe in einem Reptilien-Fachgeschäft kaufst, da die üblichen Leuchtmittel auf dem Markt nicht ausreichend sind. Dort bekommst du auch ein passendes Vorschaltgerät.

Als letztes musst du eine Lampe für die Wärme in dein Terrarium einbauen. Entweder baust du diese Lampe mit einem gewissen Sicherheitsabstand ein oder montierst sie außerhalb des Terrariums. Dies ist sehr wichtig, da die Verletzungs- und Verbrennungsgefahr für deine Tiere sonst viel zu groß wäre.

Wie warm die Lampe wird hängt immer von der jeweiligen Wattzahl ab. Empfehlenswert sind Lampen mit 70 Watt. Achte auch darauf, dass dein Vorschaltgerät die gleiche Wattzahl hat, wie deine Lampe und dafür geeignet ist.

Die passende Rückwand für dein Terrarium

Natürlich darf eine Rückwand in deinem Madagaskargecko Terrarium keineswegs fehlen. Diese macht nicht nur rein optisch etwas her, sondern bietet deinen Geckos weitere Klettermöglichkeiten. Es gibt daher verschiedene Möglichkeiten, wie du deine Rückwand gestalten kannst. Entweder machst du dies selbst oder kaufst dir eine im Fachhandel. Gerne kannst du bei deiner Auswahl auf deinen eigenen Geschmack hören.

Bodengrund

In Hinblick auf den Bodengrund musst du bei deinen Taggeckos nicht mehr viel beachten. Dieser dient vielmehr dem Klima und den Pflanzen, da deine Tiere begeisterte Kletterer sind und sie der Bodengrund gar nicht interessiert. Daher kannst du auch selbst entscheiden, wie hoch du den Bodengrund einbauen möchtest.
Wichtig ist jedoch, dass du bei einem Regenwald-Terrarium, wie es hier der Fall ist auf drei Dinge achtest. Schichte zuerst immer sogenannten Blähton in das Terrarium, und zwar in einer Höhe von etwa 5 cm. Anschließend kannst du normales Gartenvlies drüber legen. Nun erst kommt die Erde oder der ausgewählte Bodengrund darauf. Diesen kannst du zwischen 10 und 30 cm schichten.

Als Erde eignet sich nicht nur normale Blumenerde, sondern auch Walderde und Terrarienerde.

Klettermöglichkeiten als Inneneinrichtung

Biete deinen Geckos in ihrem Terrarium viele Klettermöglichkeiten an, damit sie sich vielmehr bewegen können, als lediglich an den Außenwänden. Dazu kannst du sehr gut Bambusrohre in unterschiedlichen Größen benutzen. Diese kannst du an den Seitenwänden befestigen, sodass deine Madagaskartaggeckos gleich mehrere Ebenen haben, auf denen sie sich bewegen können.
Bambusröhren gibt es mittlerweile in allen gängigen Dicken, sodass du deiner Kreativität gerne freien Lauf lassen kannst.

Pflanzen und Dekoration

Eine gute Bepflanzung ist in einem tropischen Regenwald-Terrarium sehr wichtig. Diese bieten deinen Geckos nicht nur viele verschiedene Versteckmöglichkeiten, sondern sehen auch noch schick aus. Generell eignen sich für die Bepflanzung in deinem Terrarium viele Zimmerpflanzen. Efeu Tute als Bodendecker, Bromelien oder Moos für die Bepflanzung am Boden sehen nicht nur schön aus, sondern sind für das tropische Flair sehr gut geeignet. Hinzu kommt, dass deine Tiere sogar an der Efeu Tute klettern können und auch viele Versteckmöglichkeiten für eine eventuelle Eiablage haben.

Natürlich bekommst du im Zoofachgeschäft oder auf den Reptilien-Börsen viele verschiedene künstliche Pflanzen, die du mit einbauen kannst. Jedoch sehen echte Pflanze meistens schöner und wilder aus.

Thermometer und Hygrometer zur Kontrolle

Damit du deine Temperatur im Terrarium konstant halten kannst ist es wichtig, dass du im Innern ein geeigneteres Thermometer einbaust. Passend dazu gibt es sogenannte Hygrometer, mit denen du außerdem die Luftfeuchtigkeit im Terrarium kontrollieren kannst. Diese sollte zwischen 60 und 70 Prozent liegen. Du erreichst sie gut dadurch, wenn du dir eine Sprühflasche kaufst und die Pflanzen und die Dekoration regelmäßig besprühst. In der Nacht darf die Luftfeuchtigkeit gerne auch bei 90 Prozent liegen.

Schaue beim Kauf, ob du nicht eventuell auch sogenannte Kombimodelle findest, in denen Thermo- und Hygrometer in einem Gerät gefasst sind. Meistens kannst du bei diesen Modellen oben die Temperatur und unterhalb die Luftfeuchtigkeit ablesen.

Wassernapf und Futternapf

Einen direkten Wassernapf benötigst du für deine Geckos nicht. Sie trinken vielmehr von den Blättern, wenn du sei besprüht hast. Einen kleinen Futternapf hingegen ist empfehlenswert, falls du mal Fruchtbrei oder Honig servieren möchtest. Achte bei der Wahl des Napfes jedoch darauf, dass du diesen gut auswaschen kannst, da es sonst zu Schimmelbildung oder ähnliches kommen kann.

Die Ernährung – Was fressen Madagaskartaggeckos eigentlich?

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist bei deinen Tieren sehr wichtig. Einfach ist dieses Thema jedoch nicht. Du darfst nicht vergessen, dass Taggeckos gerne naschen, schlecken und essen. Diese Art von Reptilien ist leider nicht besonders diszipliniert, was ihr essen angeht. Sie essen einfach, ohne dass sie sich beispielsweise größere Portionen einteilen.

Madagaskartaggeckos essen alles an Lebendfutter. Damit sind nicht nur Grillen, Heuschrecken und Heimchen gemeint, sondern auch verschiedene Obstsorten in Breiform. Zermatschte Bananen essen sie beispielsweise sehr gerne. Auch Honig und Marmelade darf ab und an als Leckerchen mit auf dem Speiseplan stehen.

Außerdem solltest du deinen Geckos Kalk zur Verfügung stellen. Sepiaschalen eignen sich beispielsweise besonders gut als idealer Kalklieferant.

Wichtig ist auch, wie oft du deine Tiere füttern solltest. Bei besonders jungen Tieren solltest du darauf achten, dass du sie nicht überfütterst. Nachdem deine Geckos ein oder zwei Monate alt sind solltest du mit jeweils einem Fastentag beginnen. Am besten fütterst du deine Tiere zwischen zwei und viermal die Woche. Du kannst pro Fütterung beispielsweise eine Grille und eine Heuschrecke verfüttern. Das reicht schon völlig aus.

Achte bei deinen Geckos besonders auf eine gute Fütterung und gebe ihnen nicht zu viel. Sie leiden sehr stark daran Übergewicht zu bekommen.

Letzte Aktualisierung am 19.09.2021 um 02:26 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API