Jeden Tag bringen sich Mensch und Tier vielfach in Gefahr â ganz, ohne es aktiv wahrzunehmen! An jeder Ecke und auf jeder OberflĂ€che lauern Bakterien und Keime. Auch der Futternapf bleibt davor nicht verschont. Die Frage ist zunĂ€chst aber; inwiefern kann man Krankheiten durch regelmĂ€Ăige Reinigung fernhalten und was steckt im Material?
Von der Desinfektion bis hin zum Weichmacher, die als krebserregend gelten â in diesem Artikel erfĂ€hrst du alles, was du zum Kauf des geeigneten Futternapfes wissen musst!
Schadstoffe im Futternapf â ernstzunehmendes Problem oder reine Panikmache?
SelbstverstĂ€ndlich. Wer heutzutage ein Haustier in den eigenen vier WĂ€nden einziehen lĂ€sst, sieht es nicht selten als ein weiteres Familienmitglied an. Da liegt es natĂŒrlich nahe, dass man nur das Beste fĂŒr den Vierbeiner möchte und es ihm unbedingt gut gehen muss. Dazu zĂ€hlt auch, dass die Ausstattung voll und ganz seinen BedĂŒrfnissen entspricht.
Bei der Auswahl des richtigen Futternapfes stellt sich zum Beispiel nicht nur die Frage, wie groà er sein muss, sondern auch, aus welchem Material er bestehen soll. Allgemein herrschen aktuell viele Vorurteile in diesem Segment vor. So stehen billige NÀpfe meist sofort in Verdacht, schÀdliche Inhaltsstoffe zu besitzen und allerlei Gesundheitsprobleme auszulösen. Allergien sind da meist die ersten, die ErwÀhnung finden.
Klar ist jedenfalls, dass man sich keinesfalls in Sicherheit wĂ€gen darf, wenn man einen Unterschied zwischen Wasser- und Futternapf macht. Denn befinden sich tatsĂ€chlich Schadstoffe in diesem BehĂ€lter, stellt er in beiden FĂ€llen eine mögliche Gefahr fĂŒr das Tier dar.
Eine Panikmache in dem Sinn verbirgt sich hinter diesem Thema nicht, denn es sind schon ernstzunehmende Punkte, um die es dabei geht. GrundsĂ€tzlich lĂ€sst sich aber festhalten, dass man ruhig seinem BauchgefĂŒhl trauen darf. So weiĂ man zum Beispiel einfach, dass Kunststoff ein ĂŒberaus problematisches Material ist.
FutternÀpfe aus Bambus
BambusnĂ€pfe werden in der Regel aus einer 70:30 Mischung zwischen Bambusmehl und pflanzlicher StĂ€rke hergestellt. Eine spezielle Beschichtung sorgt dafĂŒr, dass sie spĂŒlmaschinenfest bleiben und oft geht damit auch die Möglichkeit einher, die Schalen in die Mikrowelle zu geben.
Vorteile
- Frei von Schwermetallen
- Ungiftig
- Nachhaltig
- Leicht zu sÀubern
- i.d.R. SpĂŒlmaschinenfest
Mögliche Probleme
- beschichtet, um lÀnger haltbar zu sein
Gereinigt werden mĂŒssen solche NĂ€pfe nicht öfter, als herkömmliche Futterschalen. WĂ€hrend bei der Herstellung vom Futternapf auf Schadstoffe und giftige Schwermetalle verzichtet wird, wird trotzdem eine Beschichtung verwendet, um das Holz ĂŒberhaupt erst so haltbar und robust gegenĂŒber Wasser zu machen. FutternĂ€pfe aus Bambus sind noch nicht lange genug auf dem Markt, um anderweitige Probleme auszuschlieĂen, die damit in Verbindung stehen könnten.
FutternÀpfe aus Edelstahl
Sie wirken kĂŒhl und sind farblos. Dadurch sind sie nicht unbedingt die beliebtesten HundenĂ€pfe, obwohl sie von allen Materialien aus dem positivsten bestehen. Edelstahl ist am allerwenigsten von Gift- und Schadstoffen vorbelastet. AuĂerdem lĂ€sst es sich denkbar einfach reinigen und ist dazu noch bissfest.
Vorteile
- Nahezu ungefÀhrlich
- Biss- und Bruchfest
- Langlebig, nachhaltig
- Leicht zu reinigen
- SpĂŒlmaschinenfest
Mögliche Probleme
- Nicht sehr rutschfest
FutternÀpfe aus Keramik
Man mag meinen, dass man beim Kauf eines Keramikfutternapfes kaum etwas falsch machen kann. Das stimmt auch zu gröĂten Teilen. Problematisch wird es nur dann, wenn man ein Produkt aus Fernost bezieht, dessen Ursprung und Herstellung sich nicht einwandfrei nachvollziehen lĂ€sst. Vor allem von NĂ€pfen, die farbig lasiert sind, ist hier abzuraten. Denn eine solche Glasur kann giftige Schwermetalle beinhalten, wobei hier insbesondere Cadmium und Blei zu nennen sind. In Verbindung mit sĂ€urehaltigen Lebensmitteln beginnen sich diese Stoffe auszulösen.
Vorteile
- Leicht zu reinigen
- SpĂŒlmaschinenfest
- GroĂe Auswahl
- HÀlt Wasser lÀnger frisch
- Schwer, feste OberflÀche
Mögliche Probleme
- Farbig lasierte NĂ€pfe nicht empfehlenswert
- Zerbrechlich; mögliche Verletzungsgefahr
- Womöglich giftige Schwermetalle, muss unbedingt fĂŒr Lebensmittel geeignet sein
Ist ein Napf farbig lasiert, so besitzt er an der Innenseite eine andere Farbe, als auĂen rum. Was schön aussieht, kann ganz schön gefĂ€hrlich werden, weil meist schadstoffhaltige Farben dazu verwendet wurden.
Um auf Nummer sicher zu gehen, wird am besten ausschlieĂlich auf Handarbeit aus Deutschem Raum und Umgebung gesetzt. Der Preis darf dabei nur eine Nebenrolle spielen. Wichtig ist vor allem die QualitĂ€t.
Willst du den Keramiknapf von deinem Hund darauf prĂŒfen, ob er mit sĂ€urehaltigen Lebensmitteln klarkommt? Bedecke den Boden mit Essig und lass das nun fĂŒr 24 Stunden so stehen. Beginnt sich die Lasur zu verĂ€ndern, gilt: Finger weg davon!
FutternÀpfe aus Kunststoff
Neben dem prominenten Problem, dass Kunststoff oft direkt mit Weichmachern in Verbindung steht (leider ist das nach wie vor so, groĂflĂ€chige Verbote bestehen derzeit allem voran bei (Kinder-)Geschirr), sind solche NĂ€pfe kaum bis gar nicht bissfest. Gerade Welpen und junge Hunde entwickeln einen regelrechten Trieb dazu, bei Langeweile irgendwelche Dinge zu zerkauen. Da kann auch schon einmal ausprobiert werden, was der Futternapf so aushĂ€lt. Gibt er nach, beginnt er zu splittern â und die Gefahren, die damit einhergehen, liegen auf der Hand.
Vorteile
- GĂŒnstige Anschaffung
- Leicht zu reinigen
- SpĂŒlmaschinenfest
- GroĂe Auswahl
Mögliche Probleme
- Weichmacher und mehr Schadstoffe
- Kann kĂŒnstliche Hormone beinhalten
- Wird leicht zerkratzt; Schmutzt gelangt leicht hinein und bildet den optimalen NĂ€hrboden fĂŒr Bakterien und Keime!
- Sollte nicht erhitzt werden, verformt sich sonst und wird umso brĂŒchiger
Damit nicht genug, Kunststoff ist immer ein Problem fĂŒr sich. Wie du sicherlich weiĂt, wird Plastik aus Erdöl hergestellt. Es ist ein aufwendiger Prozess, der dafĂŒr durchlaufen muss, um erst einmal den Kunststoff zu erhalten, den wir kennen und der nebenbei gesagt der Umwelt ganz schön schadet. Es braucht jede Menge Zusatzstoffe, die zum Ergebnis beitragen; Weichmacher, Stabilisatoren, FĂŒll- und Farbstoffe, VerstĂ€rkungsmittel, Antistatik- und Flammschutzmittel. In andauernder Verbindung mit FlĂŒssigkeit (befindet sich im Futter, selbstredend im Wasser und auch im Speichel des Tieres) können sie sich aus dem Plastik lösen. Damit werden sie dann vom Körper aufgenommen.
Zwei Schadstoffe im Futternapf, die besonders gefĂ€hrlich sind, werden als Phthalate (das sind Weichmacher) und Bisphenol A (kurz BPA) bezeichnet. Diese Substanzen sind dafĂŒr bekannt, massiv in den Hormonhaushalt und damit auch in den Stoffwechsel einzugreifen.
Achte auĂerdem besonders auf die Deklaration. Kunststoffprodukte sind stets mit einem Recycling-Symbol versehen; an HundenĂ€pfen befindet sich dieses meist an der Unterseite. Verzichte darauf, ein Geschirr mit folgenden Codes zu nutzen:
- 03 oder 070 (PVC)
- 06 (PS)
FutternÀpfe aus Melamin
Eine Sache, die sicherlich positiv mit FutternĂ€pfen aus Melamin verbunden wird, ist die Tatsache, dass es schon immer ein beliebtes Material fĂŒr Campinggeschirr war. Daraus gefertigte GefĂ€Ăe sind wesentlich stabiler als Kunststoffalternativen. Damit wĂ€re auch die Splittergefahr gebannt, wenn ein Hund einmal seine BissstĂ€rke ausprobieren möchte. So darf ein solcher keinesfalls erhitzt werden.
Vorteile
- Porzellanoptik
- GroĂe Auswahl
- Biss- und bruchfest
Mögliche Probleme
- VerfÀrbungen
- Freisetzung von Formaldehyd
- Darf keinesfalls erhitzt werden
Hier gilt es nĂ€mlich anzumerken, dass diese FutternĂ€pfe zu gröĂten Teilen aus Melamin(harzen) und Formaldehyd bestehen. Letzteres wĂŒrde austreten, wenn der Napf auf mehr als 70 Grad erhitzt wird.
FutternÀpfe aus Pflanzenfaser
NatĂŒrliche Pflanzenfaser werden immer beliebter, auch bei unterschiedlichsten GeschirrstĂŒcken, die fĂŒr unsere Haustiere eingesetzt werden. In erster Linie kommen dabei Reisspelzen und Bambus bei der Herstellung zum Einsatz.
Vorteile
- NatĂŒrliche Materialien
- StrapazierfÀhig
- SpĂŒlmaschinenfest
- Nachhaltig
- Werden schadstoffreduziert hergestellt
Mögliche Probleme
- Nicht bissfest; Langlebigkeit hÀngt von der Persönlichkeit des Hundes ab
WĂ€hrend sie in puncto Schadstofflosigkeit meist mit EdelstahlnĂ€pfen gleichauf sind, ist trotzdem Vorsicht geboten. Denn viele NĂ€pfe, die aus jenem Material bestehen, werden mit dem Argument der schadstoffreduzierten Herstellung vertrieben. Reduziert bedeutet natĂŒrlich nicht vollkommen schadstofffrei. Daher sind sie zwar eine gute Alternative zu Edelstahl, aber nicht Spitzenreiter unter allen auf dem Markt befindlichen Produkten.
FutternÀpfe aus Porzellan
Ein Artverwandter von Keramik ist natĂŒrlich das Porzellan. Aus diesem Material gefertigte NĂ€pfe kommen zwar im Preis etwas höher, aber wie bereits angemerkt, sollte man fĂŒr den geliebten Kaltschnauzer nie am falschen Ende zu sparen beginnen. Bei der Herstellung kommen keine gefĂ€hrlichen Substanzen zum Einsatz.
Vorteile
- robust, bricht nicht leicht
- Gibt keine Substanzen ab
- Sehr leicht zu reinigen
- SpĂŒlmaschinenfest
Mögliche Probleme
- mögliche Verletzungsgefahr, wenn der Hund es durch Wildheit schafft, seinen Napf in mehrere Teile zu zerlegen
- nach einer lÀngeren Zeit splittert die Glasur ab
Die Gefahr vom Porzellan liegt in der Verletzungsgefahr, wenn der Hund doch einmal zu wild damit zu spielen beginnt. Bis dahin ist es aber ein langer Weg, denn das Material ist Ă€uĂerst robust. Es empfiehlt sich, den Napf nicht einfach auf dem Boden stehen zu lassen, sodass der Hund wirklich nur wĂ€hrend seiner FĂŒtterungszeiten damit in Verbindung kommt. Dann ist eigentlich das Schlimmste gebannt. FĂŒr Wasser wird am besten einer genutzt, der schwerer ist und sich damit nicht so leicht bewegen lĂ€sst.
Je Àlter dein Porzellannapf wird, umso genauer musst du ihn aber im Auge behalten. Beginnt nÀmlich seine Glasur abzusplittern, ist er unbedingt auszutauschen.
Sauberkeit geht vor â unabhĂ€ngig vom Material!
UnabhĂ€ngig vom Futternapf gelten natĂŒrlich ein paar Grundregeln in puncto Hygiene. Denn letzten Endes lauert nicht nur im Material potentielle Gefahr, sondern auch in dem, was in den Napf kommt und was sich dadurch in ihm zu bilden beginnt.
- Um Bakterienkulturen gar nicht erst eine Chance zu geben, mĂŒssen die NĂ€pfe tĂ€glich gereinigt werden. Das gilt auch fĂŒr den Wassernapf!
- NĂ€pfe mit SchĂ€den mĂŒssen entsorgt werden. In Kratzern und Rissen könnten sich Schmutz und damit Bakterien richtiggehend ansiedeln.
- Ein Futternapf mit rissiger oder anderweitig beschÀdigter Lasur muss ausgewechselt werden.
- Am besten spĂŒlst du direkt nach der FĂŒtterungszeit, denn Nassfutter neigt dazu, hartnĂ€ckige Krusten im Napf zu bilden.
- Serviere deinem Hund nie eine gröĂere Portion, besonders nicht im Sommer. Hier lĂ€ufst du Gefahr, dass sich schnell Schimmelsporen einfinden! AuĂerdem könnten es dann Fliegen erreichen und die sind nicht selten ĂbertrĂ€ger von verschiedenen Krankheitserregern.
Auch rund um den Napf sollte es stets sauber bleiben, denn Bakterien & Co siedeln sich nicht nur in der FutterschĂŒssel an. Am besten stellst du die Futtertöpfe auf eine Unterlage. Das kannst du dann auch gleich mit Rutschfestigkeit verbinden, damit es dein Hund leicht hat, an sein Futter zu kommen. Diese Unterlage solltest du ebenso regelmĂ€Ăig reinigen.
Sollte man FutternÀpfe desinfizieren?
Unbedingt! Es gibt tierfreundliche Desinfektionsmittel und mit diesen solltest du zumindest zweimal im Monat, damit also alle zwei Wochen, die NĂ€pfe reinigen. So verhinderst du, dass irgendein hartnĂ€ckiger Keim zurĂŒckbleibt. Auch die Futterstelle sollte regelmĂ€Ăig desinfiziert werden.
FĂŒr alle anderen ReinigungsdurchgĂ€nge spĂŒlst du die NĂ€pfe am besten per Hand. Obwohl die meisten FuttergefĂ€Ăe spĂŒlmaschinenfest sind, eignen sich die herkömmlichen SpĂŒlmaschinentabs nicht dazu, regelmĂ€Ăig mit ihnen in Verbindung zu kommen. HeiĂes Wasser und SpĂŒlmittel, das keinen starken Geruch hinterlĂ€sst, geht hingegen klar. Zitrone beispielsweise solltest du unbedingt vermeiden, das könnte am Ende sogar das Futteraroma negativ beeinflussen!
Mein Hund mag seinen Napf nicht! Was kann ich tun?
Oft ist es gar nicht der Napf an sich, der zum Problem wird. Womöglich trÀgt dein Hund ein Halsband oder einen AnhÀnger daran, der die ganze Zeit gegen den Napf scheppert. Die damit verbundenen GerÀusche mag kein Vierbeiner, denn die können einem sensiblen Gehör ganz schön schmerzen.
GroĂen Hunden tut ab einem gewissen Alter zum Beispiel das BĂŒcken weh. Hier kannst du Abhilfe schaffen, indem du die FutternĂ€pfe auf einem kleinen Podest oder einer anderen Erhebung bereitstellst. Es gibt zum Beispiel StĂ€nder, die zwei Futterschalen auf einmal tragen können.
Frisst dein Hund nicht aus einem Plastiknapf, kann das an dessen Geruch liegen. Plastik solltest du ohnehin nicht verwenden, wie du in diesem Artikel erfahren hast!
Nein, mein Hund frisst eindeutig lieber vom Boden
TatsÀchlich gibt es auch Tiere, die partout nicht aus einem Napf fressen wollen. Einfach, weil sie etwas dagegen haben, ihre Nahrung aus einer Schale zu bekommen. Es liegt an dir, wie du verfÀhrst. Manchmal hilft es sogar schon, einfach etwas kreativ zu sein.
Frisst dein Hund nur vom befliesten Boden der KĂŒche, kannst du ausprobieren, eine einzelne Fliese als Unterlage seines Futters anzubieten. Aber achte darauf, dass die Kanten nicht zu scharf sind! Generell ist es aber eine sehr unappetitliche Angelegenheit, deinem Hund das Futter auĂerhalb einer Schale zu geben. Versuche stattdessen zum Beispiel einmal, ihn mit leckeren KrĂ€utern zu locken.
Gehe auf keinen Fall davon aus, dass dein Hund sich schon irgendwann an den Napf wagen wird, wenn er Hunger bekommt! Womöglich fehlt ihm auch etwas, da er nicht aus seinem Napf frisst. Hast du ihn schon einem Gesundheitscheck unterzogen?