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Wie werden Zwergkaninchen stubenrein?

Unsere beiden Hoppler haben viele Lieblingsplätze. Mal liegen sie vor der Balkontür herum, dann direkt unter dem Wäscheständer oder auch auf einem bestimmten Fleckchen unseres Sofas, das – Gott bewahre – keinesfalls mit einem Kissen belegt werden darf.

Sehr häufig werde ich dabei von Besuch oder auch online gefragt, wie wir das eigentlich geschafft haben, dass die beiden Racker stubenrein geworden sind. Eine Frage, mit der ich mich heute für euch auseinandersetzen möchte.

Kaninchen werden nicht stubenrein per se

Oder auch anders gesagt: Sie suchen sich ihre Plätzchen, wo sie hinpullern und die behalten sie dann auch bei.

Zwergkaninchen sind äußerst reinliche Tiere. Sie lieben es, ihre eigene Ordnung zu haben und schaffen die bei Bedarf auch ohne mit der Wimper zu zucken. Das kann dann bedeuten, dass sie versuchen, sich einen Weg durch etwas zu knabbern oder Dinge nach Lust und Laune herumgeschoben werden. Ersteres kann man ihnen leicht abgewöhnen. Man darf aber nie vergessen, dass Kaninchen und allgemein auch Hasen gerne nagen.

Selbst, wenn sie nicht zur Systematik der Nagetiere gehören, müssen sie ihre Zähne regelmäßig abnutzen. Holzstöcke und Kartons helfen hierbei ganz gut.

Wir haben relativ früh, nachdem wir entschlossen haben, die beiden in der ganzen Wohnung umherlaufen zu lassen, drei kleine Kisten besorgt. Eine davon steht direkt im Gehege (ihr könnt sie im Titelbild sehen) und zwei im Wohnzimmer, da sie sich dort gleich nach ihrem kleinen Reich am häufigsten aufhalten. Die erste ist direkt beim Eingang ins Wohnzimmer, die andere bei der Balkontür. So können sie jederzeit ohne viel Umweg auf die Pipibox, wenn sie mal müssen.

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Wo genau diese Boxen stehen werden, war aber nicht von Vornherein klar. Denn wie gesagt, Kaninchen haben nunmal ihre eigene Ordnung. Es kann daher auch passieren, dass sie sich ganz andere Plätzchen aussuchen, um dort hinzupullern, als man ihnen eigentlich bereitstellt. Da muss man flexibel sein und mitunter damit rechnen, dass eine Klobox an einem Platz steht, wo sie jetzt nicht unbedingt am hübschesten ist.

Damit sie diese Kisten annehmen, haben wir ihnen ganz zu Beginn etwas Streu aus der großen Wanne in ihrem Zuhause reingemacht, damit sie vom Geruch her merken, dass die zum Reinmachen da ist. Und das hat dann eigentlich ganz ohne Umschweife direkt funktioniert. Nur eine der Boxen haben wir umstellen müssen, aber sie sind im Grunde nirgendwo im Weg.

Etwas Streu wird immer rumliegen

Heu, Stroh und manchmal auch Kötteln liegen trotzdem in der Wohnung herum. Das muss gar nicht sein, weil sie es fallen lassen (weil sie sich erschrecken z.B.), sondern weil man es einfach aus dem Gehehe rausträgt, wenns am Socken hängenbleibt. Aber man kehrt ja ohnehin den Boden regelmäßig, also damit arrangiert man sich schnell.

Vereinzelt legen Kaninchen aber auch Kötteln, um ihren Bereich zu markieren. Aus Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass sie das nur dann machen, wenn sie einen neuen Bereich zur Verfügung haben oder wenn ihre Hormone gerade komplett verrückt spielen. Dabei kann es dann auch passieren, dass sie etwas anpinkeln. Als sie es geschafft haben, die Couch mit ihren Sprüngen zu erobern, pinkelten sie direkt eine Decke an, aber nur ein einziges Mal. Später habe ich dann davon gelesen, dass das eine Verhaltensweise ist, die darauf hindeutet, dass sie sich wo sehr wohl fühlen. Quasi, weil sie einen neuen Aussichtspunkt entdeckt haben. Das Pinkeln ist dann eine Art der Inanspruchnahme. Danach ist es nie wieder vorgekommen, wir haben die Decke gewaschen und sie wurde kein zweites Mal mehr angepinkelt.

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