Leopardgecko-Leitfaden

Dein Leitfaden für die artgerechte Haltung von Leopardgeckos

Der Leopardgecko gehört heute mit zu den meistgehaltenen Reptilien beziehungsweise Gecko Arten in Terrarien. Bemerkenswert an diesen Tieren ist vor allem die Vielfalt der Farbenzüchtungen, die du mittlerweile kaufen kannst. Gelbe Tiere mit schwarzen Punkten, die sogenannten Yellow Phase oder sogar Albino Geckos sind heute stark im Kommen. Vor dem Kauf deiner Geckos solltest du jedoch einiges beachten, um deinen Tieren einen artgerechten Lebensraum zu bieten. Dabei reicht die korrekte Fütterung oder ein großes Terrarium nicht aus. Damit du deinen Geckos einen artgerechten Lebensraum bieten kannst, solltest du auf die ein oder anderen Dinge achten.

Die 3 wichtigsten Informationen rund um Leopardgeckos

  • Im Fachkreise heißt es, dass Leopardgeckos Anfängertiere für Terrarien-Liebhaber sind. Trotz alledem solltest du eine artgerechte Haltung nicht unterschätzen und genau schauen, was deine Tiere brauchen.
  • In der freien Wildnis werden Leopardgeckos bis zu 25 Jahre alt. In Gefangenschaft, also in Terrarien Haltung werden die Tiere durchschnittlich 20 Jahre alt. Sei dir sicher, dass du dich in dieser langen Zeit um deine Tiere kümmern kannst.
  • Leopardgeckos sind keineswegs Kuscheltiere. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass du deine Tiere nach einer gewissen Zeit handzahm bekommst. Lasse den Geckos jedoch Zeit, sich langsam an dich zu gewöhnen. Es ist nicht selten, dass die Tiere schon bald Vertrauen fassen.

Wie teuer sind Leopardgeckos eigentlich?

Die Preise für einen Leopardgecko schwanken stark. Für das Tier allein kannst du zwischen 30 Euro und 400 Euro rechnen. Es kommt immer auf die jeweilige Zucht- und Farbform an, die du dir wünschst. Bei Tieren, die sogar über 400 Euro liegen handelt es sich mit Sicherheit um eine sehr seltene Zuchtform, die es in dieser Form garantiert nicht häufig gibt.

Neben den Kosten für die Tiere an sich musst du auch an die Grundausstattung denken, die du für dein Tier benötigst. Hinzu kommen die laufenden Kosten, wie beispielsweise Strom und Futtertiere. Welche Kosten auf dich zukommen und was du alles benötigst, werden wir in diesem Artikel vorstellen.

Männliche und weibliche Tiere – Darauf solltest du achten

In der freien Wildbahn sind Leopardgeckos absolute Einzelgänger. In deinem Terrarium kannst du die Tiere vergesellschaften. In dem Fall solltest du jedoch auf einige Punkte achten, damit sich kein Revierverhalten entwickelt oder die Geckos sich verletzen.
Wichtig ist, dass du ein Männchen immer allein halten solltest. Als Jungtiere können die Geckos zwar noch zusammenleben, jedoch entwickelt sie schon nach kurzer Zeit ein Revierverhalten. Männchen solltest du am besten immer mit zwei oder drei Weibchen zusammenhalten. Auch ein Weibchen kannst du problemlos allein halten.

Eine Vergesellschaftung mit anderen Tieren, wie beispielsweise Bartagamen oder sogar Schildkröten ist nicht möglich. Alle Versuche anderer Halter sind bisher fehlgeschlagen.

Wo kauft man am besten seine Leopardgeckos?

Es gibt drei Wege, wo du deine Geckos kaufen kannst. Viele gut ausgestattete Zoofachgeschäfte bieten mittlerweile eine eigene Reptilienabteilung an. Auf der anderen Seite hast du die Möglichkeit, dich direkt an einen Züchter zu wenden oder aber auf einer Reptilien-Börse zu schauen, die in regelmäßigen Abständen in unterschiedlichen Städten stattfindet.

Wichtig: Achte beim Kauf, egal für welchen Weg du dich entscheidest, ob dein Tier gesund aussieht. Nimm eine kleine Transportbox mit. In den kalten Jahreszeiten solltest du immer ein Head Pack für den Transport mithaben, damit dein Gecko nicht auskühlt. Eine Styroporbox, in der du dann die Transportkiste stellst, ist ebenfalls bestens geeignet.

Die ersten Vorbereitungen vor dem Einzug deines Leopardgeckos

Bevor du deine Tiere einziehen lässt ist es wichtig, dass du die richtigen Vorbereitungen getroffen hast. Richte das Terrarium daher einige Zeit vorher ein und bereite alles für den Einzug deiner Tiere vor. Es ist wichtig, dass du die korrekte Temperatur für deine Geckos einige Tage hältst, bevor die Tiere bei dir einziehen. Im Idealfall hast du dich für ein Männchen und zwei Weibchen entschieden. Was du alles benötigst und welches Zubehör sinnvoll ist wirst du im weiteren Artikel erfahren.

Warum muss mein Gecko in Quarantäne?

Bei neu gekauften Tieren ist es sehr wichtig, dass diese bei dir zuhause eine einmonatige Quarantänezeit durchlaufen. Dazu benötigst du natürlich, neben dem Hauptterrarium ein weiteres kleines, in denen die Tiere in Quarantäne gehen können. Es gibt im Zoofachgeschäft und in den Reptilien Online-Shop aber auch passende Quarantäneboxen, die mehr als ausreichend sind.
Die Quarantäne ist dahingehend sehr wichtig, da deine Geckos keine Krankheiten mit in dein neu eingerichtetes Terrarium und natürlich zu anderen Tieren bringen sollen. Am besten gibst du während dieser Zeit eine Kotprobe des Tieres beim Tierarzt deines Vertrauens ab und lässt ihn untersuchen. Sollte dein Tier gesund sein, kannst du es nach der Quarantänezeit in das Terrarium umsiedeln. Sollte dein Gecko krank sein muss er sofort ärztlich behandelt werden.

Grundausstattung – das braucht dein Leopardgecko zum Leben

Das richtige Terrarium

Bei der Wahl des korrekten Terrariums musst du unbedingt auf die richtige Größe achten, um deinen Geckos einen artgerechten Lebensraum zu bieten. Für ein Pärchen Leopardgeckos sagt man, dass ein Mindestmaß von 80x50x50 cm notwendig sind. Dies gibt zumindest die Behörde vor.

Artgerechte Halter greifen auf größere Terrarien zurück. Für eine Gruppe Leos, also drei bis vier Tiere solltest du schon auf ein Mindestmaß von 120x50x50 cm achten. Solltest du die Möglichkeit haben ein noch größeres Terrarium zu wählen, umso besser.

Die richtige Beleuchtung in deinem Terrarium

Die richtige Beleuchtung ist in deinem Leopardgecko-Terrarium sehr wichtig. Am besten funktioniert diese, wenn du eine Zeitsteuerung mit einstellst. Insgesamt sollten deine Tiere etwa 12 Stunden am Tag Licht bekommen. Die richtige Temperatur spielt dabei eine sehr entscheidende Rolle.

Die Durchschnittstemperatur in deinem Terrarium sollte zwischen 24 und 35 Grad liegen. Am besten teilst du dein Terrarium jedoch in zwei Wärmebereiche ein. Dies kommt dem artgerechten Lebensraum deiner Geckos am nächsten. Und zwar in eine wärmere Zone, die zwischen 31 und 35 Grad umfasst und eine kältere Zone, die eine Temperatur von 24 bis 28 Grad hat. Zwischen diesen beiden Zonen liegt dann die sogenannte Mittelzone, die ineinander übergeht.

Deine Leos brauchen ihre Wärmezone, um sich schlichtweg aufzuwärmen. Die kühlere Zone sollte am besten unter Höhlen gebaut werden.

Achte auch darauf, dass du tagsüber eine Temperatur von 35 Grad an der wärmsten Stelle deines Terrariums erreichen kannst. In der Nacht reicht es, wenn die Temperaturen etwa bei 24 Grad liegen.

Um für eine gute und artgerechte Beleuchtung zu sorgen benötigst du am besten einen Spotstrahler, der für die punktuelle Beleuchtung am besten ist und eine Rotlichtlampe. Eine Kompaktleuchtstoffröhre oder eine Neonröhre mit integriertem UV Licht ist ebenfalls sinnvoll. Bei der Beleuchtung ist es jedoch sehr wichtig, dass die den Spotstrahler und die Rotlichtlampe getrennt voneinander schaltest. Nur so kannst du für gleichmäßige Temperaturen im Terrarium sorgen.

Die Rückwand für dein Leopardgecko-Terrarium

Eine Rückwand kannst du in dein Terrarium ebenfalls einbauen. Beachten jedoch, dass die Rückwände für Terrarien unterschiedlich dick sind und dir ein wenig Platz von der Grundfläche nehmen. Rückwände gibt es mittlerweile schon in Steinoptik, in Felsenoptik mit 3D-Effekt oder aus Kork und anderen Materialien. Wenn du kreativ genug bist kannst du dir eine Rückwand für deine Leos selbst bauen und dir eine Anleitung aus dem Internet suchen.

Der richtige Bodengrund für eine Leos

Damit sich deine Tiere auf dem Boden ebenso wohlfühlen solltest du auf die richtige Wahl deines Bodengrundes achten. Viele Leopardgecko-Halter streiten mittlerweile darüber, welcher Bodengrund der beste ist. Fakt ist allerdings, dass ein reiner Sandboden nicht gut geeignet ist. Deine Leos haben auf einem sandigen Boden keinen festen Halt, sodass sich das negativ auf die Gelenke auswirken kann. Empfehlenswert ist ein Sand-Lehm-Gemisch, welches du meistens schon fertig in einem Zoofachgeschäft oder einem Reptilien Online-Shop kaufen kannst. Mit Glück bekommst du diesen schon in vielen verschiedenen Farben.

Höhlen und Versteckmöglichkeiten für deine Tiere

Neben dem richtigen Sand und einer hochwertigen und guten Beleuchtung solltest du deinen Leos ein bisschen Abwechslung bieten. Wie schon erwähnt sollte der kühlste Platz in deinem Terrarium am besten unter einer Höhle sein. Schaue nach halbierten Kokosnussschalen, diese werden gerne als Höhlen oder Rückzugsort verwendet. Du findest in einem fachhandelt allerdings viele verschiedene Höhlen und Versteckmöglichkeiten.

Wassernäpfe und Calcium-Schalen

Neben diesen ist ein Wassernapf sehr wichtig. Dieser sollte nicht zu groß sein, damit deine Leopardgeckos nicht darin ertrinken. Achte darauf, dass er nicht nur die richtige Größe hat, sondern gleichzeitig täglich frisches Wasser vorhanden ist. Neben dem Wassernapf solltest du einen weiteren Napf ins Terrarium stellen, in dem du Calcium anbieten kannst.

Steine, Äste und weitere Klettermöglichkeiten

Bei der Inneneinrichtung sind deinen Fantasien keinerlei Grenzen gesetzt. Du kannst deinen Tieren viele Klettermöglichkeiten anbieten, in dem du verschiedene Äste, Steine oder Wurzeln mit einbaust. Es gibt sogar verschiedene künstliche Pflanzen, die rein optisch gesehen ebenfalls viel hermachen.

In einem Zoofachgeschäft oder in den zahlreichen Online Shops kannst du garantiert passende Klettermöglichkeiten für deine Tiere finden.

Mittlerweile gibt es sogar zahlreiche Bastelanleitungen, sodass du aus nur wenigen Materialien schon selbst Höhlen und schöne Schlafplätze bauen kannst.

Hygrometer- und Thermometer

Zu guter Letzt benötigst du noch zwei Thermometer und ein Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen in den beiden Zonen kontrollieren zu können. Es gibt mittlerweile sogar sogenannte Zwei-in-Einem, sodass du Hygrometer- und Thermometer mit nur einem Messgerät anbringen kannst. Für ein bisschen mehr Luxus kannst du auch digitale Messgeräte verwenden, die es extra für Terrarien gibt.

Die Wet-Box

Eine sogenannte Wet-Box ist in deinem Leo Terrarium ebenfalls zu empfehlen. In solch einer Wet-Box kannst du deinen Geckos einen zusätzlichen Unterschlupf anbieten. Fülle die Box einfach mit Moos oder Kokosfasern. Am besten benutzt du Material, welches nicht schimmeln kann. Dieses kannst du befeuchten, damit dort eine höhere Luftfeuchtigkeit entsteht. Dies hat den Vorteil, dass sich deine Geckos besser häuten können. Mittlerweile gibt es verschiedene Möglichkeiten diese Box zu kaufen oder aber einfach selbst zu bauen.

Was fressen Leopardgecko eigentlich alles?

Deine Geckos ernähren sich hauptsächlich von Lebendfutter. Du kannst gerne argentinische Schaben verfüttern, Heuschrecken, Heimchen und auch Grillen. Ab und an darfst du ihnen auch Wachsmaden oder Mehlwürmer geben. Aber Achtung: Diese sollen nur als Snack dienen und nicht auf dem regelmäßigen Speiseplan stehen, da sie sehr fetthaltig sind.

Letzte Aktualisierung am 19.09.2021 um 02:26 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API