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21 Tipps für ein erfolgreiches Hundetraining

Training von Hund und Mensch gemeinsam ist nicht nur gesund und beugt Übergewicht vor, sondern stärkt auch die Bindung zueinander. Tiefes Vertrauen stellt sich ein und die Erziehung des Tieres fällt damit umso leichter. Aus Mensch und Tier werden enge Freunde, loyale Kumpanen und eine richtige Familie. Denn dadurch, dass man so intensiv Zeit miteinander verbringt und einer Aktivität nachgeht, die alles andere, als alltäglich ist, lernt man gemeinsame Grenzen kennen – und auch, wie man über sie hinauswächst. Nachfolgend nun die 21 wichtigsten Tipps für ein erfolgreiches Hundetraining.

1. Klare Vorstellungen vom Ergebnis haben

Je besser man sich auf das gemeinsame Training vorbereitet, umso entspannter natürlich auch der gesamte Ablauf. Man sollte sich daher schon im Vorhinein intensive Gedanken darüber machen, was man als Erfolg erwartet. Soll der Hund eine bessere Leinenführigkeit an den Tag legen? Geht er noch nicht so gut bei Fuß, wie erwünscht? Das Training sollte nicht spontan stattfinden, muss aber währenddessen der Situation angepasst werden.

2. Keine festen Zeitabschnitte einplanen

Klare Vorstellungen zu haben, bedeuten jedoch nicht, dass der gesamte Tag durchgetaktet sein sollte. Eine minutiöse Planung erhöht das Risiko, dass man sich selbst und das Tier zu sehr zu stressen beginnt. Denn nach wie vor handelt es sich hier um ein lebendes Wesen mit einer Persönlichkeit und die wirkt sich auch auf das Training aus – nicht selten etwas unberechenbar.

3. Nicht zu sehr ausschweifen

Muss das Tier sinngemäß zu lange am Ball bleiben, verliert es seine Motivation und freut sich auf die darauffolgenden Trainingseinheiten nicht so richtig. Lieber alles ein wenig gemächlich angehen und die einzelnen Einheiten kurz halten, anstatt eine spezielle Übung in beinahe schon Endlosschleife immer zu wiederholen.

4. Die Nase im Training einbinden

Seine oft extrem niedliche Stubsnase ist des Hundes wichtigstes Sinnesorgan. So fein sie nunmal funktioniert, sorgt ausgiebiges Training damit dafür, dass die Intelligenz des Kaltschnauzers maßgeblich gestärkt wird. Auch in der kalten Jahreszeit oder bei Auszeit vom üblichen Training können Geruchsübungen stattfinden. Entweder, indem Leckerlies versteckt werden und der Hund diese nun finden muss, oder durch anderweitige Suche nach Gegenständen. Auch Übungen zum Unterscheiden von Gerüchen und der Aufnahme von Fährten sind dafür sehr gut geeignet.

5. Bei aufsteigenden Frust pausieren oder abbrechen

Natürlich kann es auch mal passieren, dass man nicht das Ergebnis erhält, das man sich selbst vorstellt. Es ist besser, an dieser Stelle zu pausieren oder bei dem Gefühl, dass es nicht besser würde danach, auch abzubrechen. Beim nächsten Mal beginnt man gestärkt von vorne und dann klappt es bestimmt besser. Schließlich weiß man nicht, was letztlich der Grund für das Versagen während dem Training ist. Womöglich ist der Hund völlig reizüberflutet oder er hat die Nacht nicht gut geschlafen. Wir Menschen haben auch immer wieder mal schlechte Tage. Sowas kommt vor.

6. Den Hund individuell fördern

Während dem Training werden sich gewisse Talente des Tieres stärker herauskristallisieren. Es ist natürlich naheliegend, dass man auch direkt auf diese setzt und sie fördert, denn nicht anders würde man es bei sich selbst machen. Ist der Hund ein ausgezeichneter Jäger, so lohnt es sich, diese Gabe auf die Übungen zu übertragen. Man schärft sein Gehör, trainiert den Geruchssinn wie zuvor beschrieben und erkennt gleichzeitig, worauf man achten muss, dass er gehorsam bleibt und nicht aus dem Affekt heraus losläuft, um den Vogel zehn Meter weiter zu jagen.

7. Kranke und verletzte Hunde haben Trainingsverbot!

Egal, was der Hund hat – ob nun eine Ohrenentzündung, eine Verletzung an der Pfote oder Probleme mit seinem Magen – Ruhe ist angesagt. Sein Körper braucht sämtliche Energie, um sich zu erholen und die sollte man ihm auch gewähren. Natürlich darf ein Hund mit einer Krankheit, die ihn nicht völlig erledigt schlafen lässt, spielen. Jedoch sollte die Bewegung so gering wie möglich ausfallen und sich Gassirunden nicht zu stark ausweiten.

8. Training muss zur altersbedingten Kondition passen

Kleine Welpen dürfen nicht viel springen oder stufenähnliche Gebilde besteigen. Genauso wenig sollte ein älterer Hund mit geringem Bewegungsdrang dazu gezwungen werden, seine Grenzen stets aufs Neue zu überschreiten. Während es löblich ist, den Hund zu fördern und ihn dazu zu bewegen, über sich hinauszuwachsen, betrifft das allem voran Tiere in frühem Erwachsenen- oder mittleren Alter. An alle anderen Altersklassen müssen die Übungen daher entsprechend angepasst werden, um der jeweiligen Kondition gerecht zu werden.

9. Die richtig Lernumgebung schaffen

Nicht immer hat man Gelegenheit, in einem Waldstück oder auf einem großen, freien Feld mit dem Vierbeiner zu trainieren. Je nachdem, was gelernt werden soll, kann man natürlich auch die eigenen vier Wände dafür auswählen. Besonders für die Grunderziehung empfiehlt es sich, zu Hause zu bleiben. Etwa, wegen der Stubenreinheit, oder damit Bello brav auf Kommando sitzt bzw. zu seinem Platz geht. Ablenkungen sollten für den Anfang stark reduziert werden. Das heißt, Fernseher aus, Radio aus, Spielzeug möglichst außen vor lassen.

10. Durch Ablenkung das Gelernte festigen

Wenn eine Übungseinheit vollständig abgeschlossen ist, muss das Gelernte nun auch gefestigt werden. All die Ablenkungen, die man wie im vorergehenden Punkt erklärt noch vermieden hat, kommen nun allmählich und in immer weiter gesteigerter Form hinzu. So wird sichergestellt, dass die erlernten Kommandos auch dann sitzen, wenn Besuch da ist oder man sich unter Leuten befindet.

11. Motivieren, nicht überfordern

Niemand kennt den Vierbeiner so gut, wie sein eigener Besitzer. Es liegt daher auch an ihm, das Tier entsprechend zu motivieren und Überforderung von vornherein zu vermeiden. Nach nicht einmal einem Jahr Zusammenleben kennt man im Prinzip jede Eigenheit und jede Macke des Kaltschnauzers.

12. Immer ausreichend Kotbeutel dabei haben

Das Training kann vor allem zu Beginn dazu führen, dass der Hund nervöser als üblich wird. Aber selbst dann, wenn diese Phase des gemeinsamen Trainings erst einmal überstanden ist, sollten stets ausreichend Kotbeutel mit von der Partie sein. So hat man die Möglichkeit, ganz nach Lust und Laune spontan noch einen Spaziergang als Belohnung dranzuhängen. Oder vielleicht erlernt Bello auch einfach die neue Lektion so schnell, dass noch eine Menge Zeit übrig ist. Auch das ist ein guter Anlass für eine lange Runde durch den nächsten Wald.

13. Bewusstsein schaffen: Training = Nur mit Hundeschule möglich?

Hundetraining bedeutet nicht zwangsläufig, dass dabei eine Hundeschule besucht werden muss. Je nach Temperament des Tieres kann das allerdings nicht schaden, denn dadurch erhält man gleich in der Praxis wichtige Tipps und Hinweise für das weitere Vorgehen. Manche Rassen dürfen zudem nur nach gesetzlich festgelegter Zeit in einer solchen Hundeschule adoptiert werden. In Österreich trifft das zum Beispiel auf sämtliche Tiere zu, die als Kampfhunde gelten.

Neben wichtigen Kursen, um alle Grundlagen über die Erziehung und das Training zu lernen, bieten viele Schulen auch immer wieder kleine Gruppenausflüge an, um menschlichen wie tierischen Kunden etwas Abwechslung zu bieten. Außerdem besteht auch meist die Möglichkeit zu Einzelstunden und damit einem individuell auf das Tier ausgelegten Programm.

14. Der Mensch bleibt immer der Rudelführer

Als Meister des Hundes darf man seine Autorität niemals an das Tier abgeben. Auch während eher schwierig wirkenden Trainingseinheiten muss das stets so beibehalten werden. Der Hund gibt weder an, wohin der Weg führt, noch wann Pause ist. Ob aufgrund von ausbleibendem Erfolg abgebrochen wird, obliegt auch dem Besitzer.

Letzten Endes bedeutet das nichts anderes, als dass klare Grenzen gesetzt werden. Wie auch zu Hause und im Alltag muss der Hund während dem Training lernen, was er tun darf und was nicht.

15. Weg mit diesem Vorurteil: Problemhunde werden durch Training abgerichtet

Es gibt keine Problemtiere, nur schwierige Umstände, unter denen sie aufwachsen. Der Gedanke daran, dass solche Hunde abgerichtet werden müssen, zeigt allerdings, wie wenig Kenntnis über mögliche psychische Probleme bei Kaltschnauzern bestehen. Doch es gibt auch für Vierbeiner einschneidende Ereignisse, die sich bis tief in ihre Erinnerungen bohren und sich dort wie ein übles Geschwür manifestieren. Wenn sie einfach ausgesetzt werden, körperliche Gewalt erfahren oder auch zu lange alleine gelassen werden, sind nur wenige Möglichkeiten dafür. So ist es sogar möglich, dass das Tier eine depressive Verstimmung erleidet.

Verschiedene Verhaltensauffälligkeiten können im Übrigen auch dann auftreten, wenn ein Welpe zu früh von seiner Mutter getrennt wird oder aus einem anderen Grund nicht lernt, sich in unserer Welt zurecht zu finden. Auch in so einem Fall werden die Tiere oftmals als schwierig angesehen.

Mit ausreichend Geduld, Einfühlungsvermögen und Verständnis kann aber auch ein unstimmiges Verhalten aufgearbeitet und ausgebessert werden. Je älter das Tier ist, umso mehr Vertrauen seinerseits ist dazu notwendig.

16. Einen Clicker nutzen

Er ist der beliebteste Ausbildungshelfer und macht eben jenes Geräusch, das ihm auch seinen Namen gibt: Klick. Im Prinzip kann man die Anwendung als gemeinsame Fremdsprache ansehen, denn das korrekte Verhalten vom Hund wird zunächst mit Betätigung des Clickers und einem oft darauffolgenden Leckerli belohnt. Aus diesem Grund statten sich viele Hundebesitzer nicht nur mit diesem Hilfsmittel, sondern auch mit einer Hüfttasche aus, um die Belohnung stets dabei zu haben.

17. Mit Leckerlis trotz allem sparen

Im besten Fall liegen zwei Stunden zwischen der letzten Mahlzeit und dem Trainingsbeginn. Dann ist währenddessen der Hunger nicht allzu groß und seine Lust auf Leckerlies entsprechend gezügelt. Die sollte er nämlich nicht unaufhörlich erhalten, damit sich das nicht negativ auf seine Statur und damit in weiterster Folge auf seine Gesundheit auswirkt. Auch verbales Lob oder Streicheleinheiten können eine gute Belohnung und damit als Ersatz für Häppchen dienen.

18. Keinen falschen Ehrgeiz an den Tag legen

Die Motivation dafür, ein Training zu absolvieren, verändert sich oft mit der Zeit. Zunächst geht es noch um die Grunderziehung, dann möchte der Verstand des Kaltschnauzers geschärft werden und irgendwann gibt es plötzlich kein klares Ziel mehr. Man läuft Gefahr, falsche Ehrgeiz an den Tag zu legen und dem Vierbeiner Kunststücke beizubringen, die er nicht wirklich in seinem Leben beherrschen muss. Rein zum Spaß des Menschen sollte er das nicht lernen, denn es handelt sich noch immer um ein Lebewesen und nicht um ein Objekt persönlichen Amüsements.

19. Auf den eigenen Tonfall achten

Wer zu freundlich ist, wird sich nicht durchsetzen – andersherum bekommt der Hund auch das Gefühl, dass er soeben geschimpft wird, wenn man zu scharf mit ihm spricht. Anstelle von Worten prägen sich die Tiere nämlich die Satzmelodik und den Stimmfall zum erteilten Befehl ein.

20. Auch die Hände verwenden

Apropos Sprache: Auch die Hände sollten intensiv eingesetzt werden. Vor allem dann, wenn es um das Erlernen von Kommandos geht, wie „Halt“, „Stopp“ oder „Geh“.

21. Training muss beiden Spaß machen

Zu guter Letzt der wohl wichtigste Tipp: Wer den Spaß aus den Augen verliert, verdammt sich selbst zu einem immer stärkeren Leistungsdruck. Das ist kontraproduktiv für Mensch und Tier, da es einen eher faden Beigeschmack hat. Aber nichts leichter als das; man muss sich schließlich nur daran erinnern, wie lieb man seine Fellnase hat und welchen Vorteil das absolvierte Training später für beide Seiten hat.

Letzte Aktualisierung am 19.09.2021 um 02:26 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API