Hund-und-Silvester

18 Tipps, deinem Hund die Angst vor Silvester zu nehmen

Draußen beginnt es zu knallen, bunte Feuerwerkskörper explodieren und lassen nicht wenige Augen dabei hell erstrahlen. Einstimmig wird geprostet, um das neue Jahr willkommen zu heißen und das zuvor feierlich verspeiste Raclette beginnt sich bereits allmählich durch den Körper zu arbeiten.

Hinter verschlossenen Türen und Fenstern sitzen dabei zumeist nicht viel weniger Menschen, die soeben versuchen, ihre Tiere zu beruhigen. Sie zittern und jammern, wissen nicht, wie ihnen geschieht, geschweige denn, was draußen gerade vor sich geht. Ein Phänomen, das über die Jahre hinweg den Beinamen „Silvesterstress“ erhalten hat. Niemand möchte, dass sein geliebter Vierbeiner so etwas erleiden muss. Es reicht bereits, dass bei diesem jährlichen Ereignis unzählige wildlebende Tiere aus Feldern, Wald und Wiesen verschreckt werden, die daraufhin nur selten wieder nach Hause finden. Da kommen ein paar Tipps, wie man dem Hund die Angst davor nehmen kann, natürlich wie gerufen. Sie helfen im Übrigen auch dann, wenn ein spontanes Feuerwerk aufgrund einer großen Feierlichkeit stattfindet. Am jährlichen Düsseldorfer Japantag oder zu groß angelegten Hochzeitsfestivitäten etwa. Hier kommen daher nun 18 wichtige Tipps, um dem Hund die Angst davor zu nehmen – oder sie zumindest bestmöglich einzudämmen.

1. Rechtzeitig davor Gassi gehen

Ein Feuerwerk darf nicht einfach spontan abgehalten werden. So etwas muss stets bei der Stadt angemeldet werden und wird dann aufgrund seines besucherlockenden Charmes nicht selten auch noch sehr überdrüssig angekündigt. Durch Flyer, Plakate und manchmal sogar über andere Wege. Gut für die Hundebesitzer, denn die erhalten dadurch eine Chance, noch rechtzeitig mit dem Tier eine Runde zu drehen, bevor es so richtig losgeht. So besteht die Möglichkeit, sich noch einmal zu entleeren. Um in weiterer Folge einem Malheur vorzubeugen, empfiehlt es sich, die letzte Mahlzeit etwa zwei Stunden vor dem Feuerwerksereignis gereicht zu haben. Zugang zu frischem Wasser sollte allerdings immer bestehen. Damit gelangen wir auch schon zum nächsten Punkt.

2. Handtücher parat halten für bekannte Angstpinkler

Jeder Besitzer kennt sein eigenes Tier wie kein anderer. Ist bekannt, dass es sich um einen Angstpinkler handelt, sollten ausreichend Hand- oder Putztücher vorhanden sein, um die Pfützen sofort aufwischen zu können.

3. Verständnisvoll und einfühlsam sein

Selbst den stubenreinsten Tieren kann es eben passieren, dass sie aus Angst Wasser lassen. Man kann sich bestimmt schon selbst denken, dass Schimpftiraden oder mahnende Worte schlichtweg sinnlos sind. Denn der Hund macht das in dem Moment nicht aus böswilliger Absicht. Verständnis und Einfühlsamkeit, die sich durch Streicheleinheiten und beruhigende Worte äußern, erzielen hier viel bessere Erfolge. Dadurch spürt die Fellnase, dass sie nicht alleine ist und sie eine Bezugsperson hat, die sie davor schützt – was auch immer da draußen gerade Schreckliches passieren mag.

Denn man muss das schließlich aus der Sichtweise der Tiere betrachten. Sie wissen nicht, dass es sich dabei weder um eine kriegerische Aktion, noch um eine schwere Umweltkatastrophe handelt. Der Tod ist mit einem Mal greifbar nahe für sie, denn viele kleine Explosionen weisen auf eine Bedrohung hin. Ihr Fluchtreflex würde einsetzen – wie bei den Wildtieren da draußen. Doch da sie sich in einer Wohnung befinden, aus der sie nur ihr Besitzer führen kann, brauchen sie seine Beruhigung.

4. Immer selbst einen kühlen Kopf bewahren

Bauen wir gleich noch auf dem vorergehenden Punkt auf: Dass der Hund durch die Emotionen seines Besitzers stark beeinflussbar ist, dürfte mittlerweile bekannt sein. Dementsprechend große Früchte trägt es auch, wenn der Mensch selbst völlig gelassen bleibt. Auch dann, wenn man sich um das eigene Tier sorgt – oder eben eher besonders dann – sollte ein kühler Kopf bewahrt werden. Denn dann steht auch die Chance sehr gut, dass der Hund nur gelangweilt das Phänomen da draußen beobachtet und sich in aller Seelenruhe schlafen legt, sobald der meiste Lärm vorbei ist.

5. Der Hund sollte zu Hause bleiben

Wer in einer Gegend wohnt, in der schon vor dem eigentlichen Feuerwerk viel geböllert wird, sollte nur die nötigsten Spaziergänge durchführen. Einmal kurz vors Haus, damit sich das Tier entleeren kann und dann geht es auch schon wieder rein. Ansonsten sollte das Tier möglichst zu Hause bleiben, denn sein Gehör ist so gut, dass der Krach ihn selbst bei ausbleibender Angst gewaltig nerven wird.

6. Keinesfalls das Tier ableinen

Nur, um sicherzugehen: Der Hund darf natürlich auf keinen Fall abgeleint werden. Sollte er in einer Schrecksekunde einen Fluchtversuch starten, könnte er sich dabei sonst schwere Verletzungen zuziehen! Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er in seiner Flucht erst Recht einen Böller vor die Pfoten bekommt…

7. Fenster abdunkeln

Manche Hunde schauen bei Silvester gerne raus, um zu sehen, was da passiert, andere werden durch das stetige Feuerwerk erst Recht nervös. Für letztere Gruppe tierischer Mitbewohner gilt: Die Fenster sollten abgedunkelt werden.

8. Leckerlies anbieten und auch sonst für Ablenkung sorgen

Geht es draußen erst einmal so richtig los, kann man den Hund in ein lustiges Spiel verwickeln und ihm Leckerlies anbieten, die es sonst nur zu besonderen Anlässen gibt. So verbindet das Tier automatisch auch ein paar angenehme Gefühle mit dem Ereignis und das schränkt die empfundene Angst wie auch die dabei aufkommende Nervosität natürlich maßgeblich ein.

9. Rückzugsmöglichkeiten bieten

Besonders bei großer Angst sind es oft nicht die üblichen Rückzugsorte, die dem Tier nun helfen werden. Wichtig ist, dass dort der Lärm abgeschirmt wird und man mit dem Hund gemeinsam völlig unter sich sein kann. Was spricht also dagegen, zu Silvester ein Kissenfort zu bauen, in dem man sich bis knapp einer halben Stunde nach Mitternacht verschanzt? Mit einem Laptop und einer guten DVD wird es auch für Mensch nicht langweilig.

Eine andere Option, die sich besonders für die kleinen Rassen eignet: Die Badewanne! Ausgelegt mit kuscheligen Kissen und Decken und natürlich dem Menschen gleich nebenan außerhalb der Wanne sitzend fühlen sich viele Tiere dort sicher und geborgen.

10. Markersignale schaffen

Viele Hundebesitzer haben diese Methode schon mehrere Jahre erprobt und sie erweist sich jedes Mal wieder aufs Neue als perfekt funktionierend: Ähnlich wie mit Leckerlies gibt es ein spezielles Häppchen, das dem Hund immer dann angeboten wird, wenn draußen ein lautes, beunruhigendes Geräusch zu hören ist. Dem Nachbar fällt der Hammer aus der Hand und es knallt kurz? Her mit dem Häppchen. Draußen beginnt es lautstark zu donnern, weil ein Gewitter losgeht? Her mit dem Häppchen. Jemand hat einen Schweizerkracher gezündet und dieser ist gerade explodiert? Auch hier: her mit dem Häppchen.

Sobald dem Tier ein entsprechendes Markersignal anerzogen wird, welches das ganze Jahr über Gültigkeit besitzt, fürchtet es sich von vornherein nicht so. Auch dann nicht, wenn auf einen Schlag gleich mehrere solcher Knaller zu hören sind. Aber Achtung: Derlei Häppchen sollten unbedingt im Speiseplan berücksichtigt werden, damit das Tier am Ende nicht übergewichtig wird.

11. Actionfilme einschalten, am besten den ganzen Silvestertag lang

Eine Sache vorweg: Diese Methode eignet sich nur für Hunde, die bei jenen Filmen ganz entspannt nebenher schlafen.

Während draußen stündlich die Abstände von gezündeten Böllern immer geringer werden, kann ein Actionfilm die perfekte Untermalung sein, damit die Knallgeräusche nicht allzu überraschend kommen. Selbst dann, wenn man gerade eigentlich nicht vor dem Fernseher sitzt. Hauptsache, der Ton vom Film läuft und gibt keinen Aufschluss darüber, woher die Explosion nun wirklich kam.

Derartige Desensibilisierungen können im Übrigen auch mit Geräusch-CDs erfolgen. Oder mit entsprechenden Videos. Davon gibt es alleine schon auf YouTube unzählige.

12. Einsatz von Bachblüten

Tierärzte empfehlen auch gerne den Einsatz von Bachblüten, davon gibt es schließlich eigene Essenzen, die rein für Silvester zusammengemischt werden können. Ein regelmäßiger Einsatz ist dazu nicht notwendig, sie können also wirklich rein für dieses jährliche Ereignis geholt werden. Allerdings sollte der Beginn der Einnahme schon rund drei, spätestens zwei Wochen vor Silvester starten.

Selbstmedikation ist in jedem Fall bitte zu unterlassen. Schließlich müssen hierbei Größe, Gewicht und womöglich auch andere Umstände Berücksichtigung finden. Tierarzt und/oder Heilpraktiker erklären gerne, wie die Medikation auszufallen hat.

13. Den Hund in eine Decke wickeln

Ganz arg zitternden Tieren hilft es, wenn man sie in eine Decke wickelt und sie bei sich auf dem Schoß hält. Ein sanftes Wiegen, ausgiebiges Streicheln und schon ist die Angst vergessen. Das lässt sich auch super mit einem vorherigen Bad kombinieren, denn auch hier werden die Tiere schließlich einmal mit einem Tuch umwickelt.

Vorsicht ist bezüglich der eigenen Stimmlage geboten. Nicht nur ein ängstlicher Unterton, sondern auch Mitleid wirkt sich auf das Tier so aus, dass seine Angst nur noch weiter steigt.

14. Keine Sekunde alleine

Tiere, die Angst haben, sollten keinesfalls alleine gelassen werden. Es ist verständlich, dass auch einmal Herrchen und Frauchen ihren Bedürfnissen nachgehen und dabei dann auf die Toilette müssen, aber gerade an Silvester lohnt es sich, über Ausnahmen nachzudenken. Darf der Hund nicht mit in die Toilette, kann stattdessen ja auch die Tür geöffnet bleiben, damit man mit ihm reden kann. Reinkommen wird er bei aufrechtem Verbot wohl eher trotzdem nicht.

15. Viel Aufmerksamkeit schenken

Springt der Hund wieder einmal auf, weil es draußen gerade knallt, so wirken ein paar Worte mit gut gelaunter Stimme wahre Wunder. Sätze, wie „Alles prima!“ oder „Ja was machst du denn da?“ bringen statt eingesenkter Ohren schnell eine wedelnde Rute hervor. Ein Effekt, der das Herz des Besitzers höherschlagen lässt und für den sich die viele Aufmerksamkeit doch schließlich lohnt.

16. Denken unterdrückt Angst

Hat das Tier eine Beschäftigung, ist es gar nicht erst in der Lage, die Dinge wahrzunehmen, die draußen da so vor sich gehen. Es hilft also auch dementsprechend, wenn Bello kurz vor Mitternacht dazu aufgefordert wird, seine Kunststückchen zu präsentieren. Auch verschiedene Denkspiele sind um diese Uhrzeit dann besonders willkommen. Etwa solche, in denen der Hund ein Leckerli finden muss oder seinen Spürsinn anderweitig einzusetzen hat.

17. Rückzug zulassen

Es passiert zwar selten, aber manche Tiere ziehen sich lieber völlig zurück, ohne dabei die Nähe zu ihrem Menschen zu suchen. Besonders sture und eigenbrötlerische Wesen neigen zu diesem Verhalten. Man sollte sie tun lassen, aber auch offen den Kontakt zu ihnen anbieten. Jedoch sollte kein Zwang bestehen, dass sie sich anstatt in der nächsten selbst ausgewählten Ecke im Schoß des Besitzers verkriechen sollen. Die Reaktion hierauf könnte erschreckend aggressiv ausfallen.

18. Plan B: Flucht in die Idylle

Ist der Hund auf keinen Fall zu beruhigen, so kann man auch zu einem allerletzten Ausweg, nämlich der Flucht tendieren. Gemeinsam mit dem Tier setzt man sich rechtzeitig in den Wagen und fährt weg, irgendwohin in die wahrhaftige Idylle. Dabei sollten aber Orte ausgewählt werden, die wirklich fernab vom Schlag und weit genug von Wohngegenden entfernt sind. Autobahnraststätten etwa.