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Den Hund zum Shopping mitnehmen – Gründe dafür und dagegen

Es gibt viele gute Gründe, den Hund mit zum Einkauf zu nehmen. Doch welche davon machen auch für das Tier einen tatsächlichen Sinn und ab welchem Zeitpunkt sollte man die gemeinsamen Ausflüge dann doch besser unterlassen? Nachfolgend werden die wichtigsten Pro- und Contra-Punkte gegenübergestellt.

Dabei wird allerdings ganz bewusst auf die Möglichkeit verzichtet, dass man den Hund im Auto lassen könnte. Selbst bei spaltbreit geöffneten Fenstern ist das Auto eine furchtbare Verbleibmöglichkeit für das Tier. Einzig die aktive Klimaanlage bietet eine akzeptable Lösung. So wurde erst letztens von einem Tierarzt ein Selbsttest durchgeführt. Nach nur 10 Minuten bei leicht geöffneten Fenstern herrschten unglaubliche 40°C im Auto vor – eine unvorstellbare Qual für die Tiere!

Pro #1: Hunde haben einen großen Bewegungsdrang

Auch kleine Rassen sind nicht zu unterschätzen, was ihren Drang zur Bewegung angeht. Während es vergleichsweise wenige großgewachsene Gattungen gibt, die lieber im Schatten faulenzen und ein Nickerchen halten, sind es mitunter asiatische Fellnasen, die nicht genug umherturnen können. Dazu zählen die ganz kleinen – Pekinesen oder Shitzus zum Beispiel – als auch mittelgroße Hunde, wie Shiba Inus oder Akitas.

Die Verbotsschilder an Geschäften, dass ein Hund draußen bleiben muss, werden immer weniger. Und wenn, dann hängen sie in der Regel neben der Tür von einem Lebensmittelmarkt. Dem Besitzer wird es also immer mehr erleichtert, seinen geliebten Vierbeiner zur Shoppingtour auszuführen. Oft stellen Ladenbesitzer sogar Wassernäpfe und Leckerlies für die Begleiter bereit. Es ist also gesellschaftlich durchaus anerkannt, den Hund hier direkt mitzubringen.

Contra #1: Wenn der Hund dann doch mal draußen warten muss

Spontan kommt man am Supermarkt vorbei, in dem man ja noch schnell Spaghetti kaufen wollte. Allerdings herrscht hier Hausverbot für Tiere, also muss der Hund draußen bleiben. Anleinmöglichkeiten gibt es weit und breit keine – und selbst wenn, so fühlt man sich doch eigentlich alles andere, als wohl, den besten Freund einen Moment lang völlig schutzlos zurückzulassen.

Hinzukommt, dass bei fehlender Anleinmöglichkeit die eigene Kreativität gefragt ist. An einer Laterne werden womöglich Fußgänger gestört. Außerdem weiß man nicht, wie der Hund auf einen plötzlich auftauchenden Radfahrer reagieren wird.

Pro #2: Der Hund fühlt sich nicht benachteiligt

Für die Tiere ist es immer wieder schwer, sich für eine noch so kurze Zeit vom Besitzer trennen zu müssen. Da Hunde durchaus dazu in der Lage sind, Gefühle für ihre Familie zu hegen, stärken gemeinsame und vor allem ausgiebige Aktivitäten die Beziehung zueinander.

Ein bedeutender Vorteil dadurch: Mit steigender Loyalität des Hundes wird es auch leichter, ihn in unliebsamen Momenten zu beruhigen. Etwa beim nächsten nötigen Tierarztversuch, beim Kürzen der Krallen oder auch der womöglich verhassten Badezeit.

Contra #2: Überfüllte Kaufhäuser und Einkaufsstraßen

Nicht selten fühlen wir Menschen uns bereits enorm gestresst, wenn rundherum eine Menge los ist und der Trubel nicht nachzulassen scheint. Wie muss das dann erst für ein Tier mit einem noch viel ausgeprägteren Hör- und Geruchssinn sein?

Kommt der geliebte Vierbeiner zum Shopping mit, sollten auch die einzelnen Ziele auf die Begleitung abgestimmt sein. Parfümerien und damit auch große Shopping Malls können dabei nämlich schnell zum Horror werden. Die Folge: Das Tier würde vermutlich mit eingezogenem Schwanz und geducktem Kopf neben seinem Besitzer herlaufen. Ein Anblick, bei dem einem das Herz weh tut.

Hinzukommt, dass man bei einer großen Menschenmenge oft selbst nicht weiß, wo man überhaupt noch hintreten kann. Hier dann auch noch den Überblick über den Einkauf und den Hund zu bewahren, mutiert zu einer Mammutaufgabe.

Pro #3: Der Hund lernt, mit Stress umzugehen

Ein Hund, der nie oder nur kaum aus seiner üblichen Umgebung herauskommt, wird sich durch die kleinste Änderung in seinem Umfeld unbeschreiblich gestört fühlen. Je öfter er in Verbindung mit dem Straßenverkehr und auch dem aktiven Stadtlärm kommt, umso besser kann er sich von selbigem auch abschirmen. Andernfalls kann es vorkommen, dass er eine absurde Angst vor Müllwägen, Aufzügen und Kanaldeckeln entwickelt. Alles Ängste, die so tatsächlich schon vorgekommen sind.

Contra #3: Der Umgang mit ängstlichen Personen

Es will gelernt sein, wie man mit Menschen umzugehen hat, die eine große Angst vor dem Hund haben. Selbstredend ist bei einem ausgiebigen Ausflug der Maulkorb immer im Gepäck und das Tier natürlich angeleint. Trotz allem ist es hier wichtiger denn je, für das Tier mitzudenken. Während den Gassirunden funktioniert das wie das Atmen zwischendurch. Doch wie sieht es aus, wenn der Kopf gerade damit beschäftigt ist, über die nötigen Zutaten für das heutige Abendessen nachzudenken?

Wer den Hund zum Shopping mitnehmen möchte, muss für jede mögliche Situation gewappnet sein und darf vor allem nicht sofort aufs Ganze gehen. Zunächst sollten kleinere Runden ausprobiert werden, bei der das Geschäft noch nicht mit dem Hund betreten wird – und zwar so lange, bis die Unruhe vom Tier weicht und die nötige Selbstverständlichkeit einkehrt.

Optimal ist es natürlich, das Tier von klein auf daran zu gewöhnen, immer wieder einmal Trubel um sich zu haben. So fällt das Shopping natürlich besonders schnell leicht. Auch ist es eine gute Option, in einer Gruppe mit dem Hund einkaufen zu gehen. Eine Person kann auf den Hund aufpassen, während sich die andere darum kümmert, die Punkte auf der Einkaufsliste abzuarbeiten. So bleiben alle Beteiligten völlig entspannt.

7 Tipps für ein entspanntes Shoppen mit Hund

Ob man nun selbständig ist und der Hund es nicht gewöhnt wäre, über einen längeren Zeitraum alleine zu sein – oder, weil man in seinem Beruf schon kaum selbst zu Hause ist und den Hund daher tagsüber so gut es geht sehen und im Alltag einbinden möchte – es gibt so einige Gründe, die dafür sprechen, dass man ihn zum Einkaufen mitnimmt.

Damit das aber möglich stressfrei für den Vierbeiner abläuft, folgen nun wichtige Tipps dazu.

1. Verbotsschilder beachten

Es steht jedem Lokalbetreiber zu, selbst darüber zu entscheiden, ob er Hunde in seinen Räumen willkommen heißt, oder nicht. Hygienebestimmungen lassen es längst zu, dass der Kaltschnauzer auch im Supermarkt mit rein darf, da er ohnehin keinen direkten Kontakt zu Lebensmitteln bekommt – und von Obst und Gemüse hält man ihn fern, denn er bekommt ein gemütliches Plätzchen im Einkaufswagen.

An dieser Stelle ist es natürlich selbsterklärend, dass derartigen Verbote nicht zu ignorieren sind. Andernfalls würde man schnell Hausverbot davontragen.

2. Den Hund nicht alleine lassen

Verschiedene Probleme sind mit dem Umstand verbunden, dass der Hund für einen Zeitraum alleine gelassen wird. Man weiß nicht, wer ihm hier begegnet, was diejenigen tun, ob sie ihn einfach anfassen würden oder ihm sonst was passieren könnte. Wer annähernd so viel

Verantwortungsbewusstsein seiner Fellnase gegenüber verspürt, wie er sollte, lässt ihn einfach nicht alleine. Da sollten auch „nur fünf Minuten“ keine Ausnahme darstellen. Anders verhält es sich natürlich, wenn man zu zweit einkaufen geht und der Hund mit einer Vertrauensperson auf seinen Besitzer draußen warten kann.

3. Zuvor Stresssituationen trainieren

Unterwegs kommen verschiedenste Sinneseindrücke auf ihn zu. Lichteinflüsse, Gerüche, Geräusche – all das zusammen kann sich ganz schön heftig auswirken. Ein Hund sollte daher nicht sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen werden. Wer ihn zum Einkaufen mitnehmen möchte, sollte ihn an etwas stressigere Situationen gewöhnt haben.

Das kann man zum Beispiel bewerkstelligen, indem man schon bei den Spaziergängen immer wieder an Straßen vorbeiläuft, an denen etwas mehr los ist. Das muss nicht von jetzt auf gleich eine Autobahn sein – eine langsame Steigerung ist immer gut.

4. Achtung wegen ängstlicher Personen

Sollte man unterwegs auf Personen treffen, die sich vor Hunden fürchten, ist es immer gut, vorbereitet zu sein. Einen Maulkorb im Gepäck dabei zu haben schadet daher nicht. Vor allem, da man nicht in jeder Sekunde sicherstellen kann, dass sich der Hund durch eine spontane, unerwünschte Berührung eines Fremden bedroht fühlt. Dadurch behält man ihn auch besser bei sich – je nach Größe mithilfe einem gemütlichen Platz im Einkaufswagen, oder auch in einer Hundetasche.

5. Wenn alles überfüllt ist

Man merkt es schon draußen am Parkplatz, oder indem man einen ersten Blick in das Geschäft wirft. Ist sehr viel los, sollte man dem Vierbeiner diesen Trubel ersparen und das Einkaufen entweder auf später oder wenn möglich auf einen ganz anderen Tag verlegen.

6. Langsam anfangen und sich immer weiter zum Shoppen steigern

Auch das Shoppen möchte am besten mit Training gelernt sein. Spaziergänge werden immer ausgiebiger, man kommt belebten Straßen immer näher und nach zwei, drei Wochen macht man einen ersten Abstecher in ein Geschäft, um sich einen Schal oder etwas anderes Kleines zu kaufen.

Wichtig ist, dass man sich zu Beginn nicht mit Einkäufen beschäftigt, die sehr stark ausufern in ihrem zeitlichen Rahmen. Der Hund sollte zudem mit Leckerlies belohnt werden, wenn er sich vorbildlich verhalten hat!

7. Von klein auf daran gewöhnen

Am besten funktioniert das Einkaufen mit Hund natürlich, indem er es bereits im Welpenalter lernt. So wird es zu einer Selbstverständlichkeit für ihn, die ihm keinerlei Angst bescheren wird.

Wann sollte man den Hund am besten zu Hause lassen?

Nun waren zunächst einige wertvolle Tipps dran, welche allesamt die Mitnahme des Hundes betreffen. Jetzt geht es darum, wann es für den Kaltschnauzer das Beste ist, zu Hause zu bleiben.

Wenn er sicher draußen warten muss

Weiß man schon im Vorhinein, dass man ein Geschäft besuchen möchte, in das Hunde keinen Zutritt haben, sollte er zu Hause bleiben, falls man niemanden hat, der draußen mit ihm wartet. Es ist einfach zu gefährlich, ihm zuzumuten, völlig alleine und ohne Aufsicht vor einem Laden angebunden zu werden. Ganz gleich, wie viele andere Hundebesitzer so etwas tun, das ist nunmal unverantwortlich.

Oder kann man etwa gewährleisten, dass man ihn ununterbrochen im Blick hat? Dass man sofort eingreifen kann, sollte etwas passieren, das zu seinem Nachteil ist? Man kann in dieser Zeit weder sicherstellen, dass ihm irgendjemand etwas verabreicht, noch, dass ihn jemand unerlaubt anfasst. Das schlimmste Szenario ist ohnehin der Alptraum eines jeden Hundebesitzers: Jemand kommt vorbei, bindet ihn los und nimmt ihn einfach mit sich…

Wenn einfach zu viel los ist

Die Weihnachtszeit ist hierfür ein gutes Beispiel. Ist einfach zu viel los, sodass man selbst schon kaum mehr unbeirrt durch die Einkaufsstraßen schlendern kann, ohne dabei um die eigenen Zehen fürchten zu müssen, sollte Bello lieber zu Hause bleiben. Zwar mag er sich kurzzeitig einsam fühlen, aber es ist definitiv stressfreier für ihn, als andersrum.

Was, wenn der Hund im Auto bleiben muss?

Der Jahreszeit entsprechend sollte immer für die nötigen Temperaturbedingungen gesorgt sein. Ist es also Winter, braucht er eine gute Durchschnittstemperatur, um nicht zu frieren. Im Sommer hingegen sollte unbedingt die Klimaanlage laufen, damit auch hier eine konstante Temperatur herrscht.

Ein Tierarzt und sein Selbstexperiment

Ein Tierarzt hat in einem Video, das für eine kurze Zeit lang viral gegangen ist, im Sommer etwas ausgetestet. Ohne Klimaanlage hat er sich ins Auto gesetzt und die Temperatur gemessen. Die Fenster waren beidseitig einen Spalt von rund zwei Zentimeter geöffnet.

Trotz allem stieg innerhalb von nur zehn Minuten die Temperatur im Wageninneren auf 40°C! Es ist eine unbeschreibliche Qual, welcher die Hunde ausgesetzt werden, wenn sie unter solchen Bedingungen im Auto warten müssen.